Gefunden! |
Nur zu erahnen: der Sonnenaufgang. Schwarz und düster der
Horizont, eingehüllt in dunkle Wolken. Die Aufbruchstimmung
reißt uns aus den wohlig-warmen Schlafsäcken. Beinahe
verzichten wir auf den üblichen Morgenkaffee, denn selbst der
starke Benzinkocher kämpft mühsam gegen die heftigen
Böen an. Schon eine halbe Stunde später sind wir unterwegs.
Aus dem Tagebuch von Robert Toner, CoPilot (in einem bekannten deutschen LIBYEN-Führer wird diese Übersetzung ohne Abdruckgenehmigung verwendet!) |
Sonntag, 4. April 1943
Neapel. Haben uns auf dem Rückweg verirrt. Treibstoff aus. Springen ab. Landen in der Wüste 2 Uhr morgens. Niemand ernstlich verletzt. Kann John nicht finden. Alle anderen sind da. Montag, 5. April Marschieren los, Richtung NW. John fehlt noch immer. Einige Verpflegungsrationen.½ Wasserflasche. 1 Tasse pro Tag. Sonne schön warm. Angenehme Brise aus NW. Nacht sehr kalt. Kein Schlaf. Rasten und marschieren weiter. |
Dienstag, 6. April
Rast um 11.30 Uhr. Sonne sehr warm. Kein Wind. Nachmittag wie in der Hölle. Keine Flugzeuge usw. Rasten bis 5 Uhr nachmittags. Marschieren und rasten während der ganzen Nacht. 15 Minuten Marsch, dann 5 Rast. Freitag, 9. April Shelley, Rip, Moore trennen sich von uns & versuchen Hilfe zu holen. Rest von uns sehr schwach. Augen schlimm. Bleiben liegen. Alle wollen sterben. Nur noch sehr wenig Wasser. In der Nacht 25°F. Wind aus N. Kein Schutz. Einen Fallschirm zurückgelassen. |
Mittwoch, 7. April
Gleicher Rhythmus. Alle werden schwach. Schaffe es nicht mehr weit. Beten ständig. Nachmittags wieder sehr warm. Die Hölle. Kann nicht schlafen. Jeder leidet entsetzlich. Samstag, 10. April Beten gemeinsam um Rettung. Keine Anzeichen von irgendetwas, ein paar Vögel. Angenehmer Wind aus N - wirklich schwach jetzt. Kann nicht mehr gehen. Überall Schmerzen. Alle wollen sterben. Nacht sehr kalt. Kein Schlaf. |
Donnerstag. 8. April
Treffen auf Sanddünen. Ganz miserabel. Angenehmer Wind, aber ständig bläst der Sand. Jeder sehr schwach. Glaube Sam + Moore sind total erledigt. LaMottes Augen sind kaputt. Wir alle haben schlimme Augen. Gehen weiter NW. Sonntag, 11. April Warten noch immer auf Hilfe und beten. Augen schlimm. Total abgemagert. Schmerzen überall. Wir könnten es schaffen, wenn wir Wasser hätten. Haben gerade noch so viel, um unsere Zungen einzutauchen. Hoffen auf baldige Rettung. Keine Ruhe. Sind am gleichen Ort. Montag, 12. April Noch keine Rettung in Sicht. Sehr kalte Nacht. |
Aufnahmen vom Absturzort (23.12.1988) |
The Return of 'Lady be Good' |
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Literaturhinweise |
Karte: 'United Kingdom of Libya', US Geological Survey,
Miscellaneous Geologic Investigations, Map I-350 B, 1962,
Scale 1:2 000 000 (verzeichnet ungefähren Ort des 'U.S.Liberator Bomber Wreck')
Buch: McClendon, Dennis E.: The Lady be Good, Mystery Bomber of World War II, Aero Publishers, Inc, Fallbrook, CA.(1982) ISBN 0-8168-6624-4 Artikel: Mazur, Reinhart: Auf der Suche nach der "Lady be Good". Libyens einsamer Südosten. TOURS 4/91, pp.18-31 Artikel: Dr. Fadel Ali Mohamed: The Return of Lady be Good in AFTER THE BATTLE, number 89, pp. 26-31 (London, 1995) Buch: von Croy, Alexis: Abenteuer der Lüfte. Die besten Geschichten über das Fliegen; Malik, bei Piper Verlag (München 2003), ISBN 3-89029-266-6, S.143ff. Internet: www.qmfound.com/Lady_Be_Good_References.htm Ausführliche Hinweise auf Bücher, Zeitschriftenartikel, Filme, etc.auf der WebSite der U.S. Quartermaster Foundation Internet: www.qmfound.com/lady_be_good_b-24_bomber_recovery.htm Geschichte der Suche nach der verschollenen Mannschaft 1959-60 und deren Bergung. Mit weiteren Internet-Quellen. (publiziert von U.S. Quartermaster Foundation) |
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