Baikal See - Gobi - Takla Makan - Südkaukasus

China

© Reinhart Mazur, 2004-2008




Skyline von Urumqi, Hauptstadt der Provinz Xinjiang
China, ein Land, das Europäer in grösstes Erstaunen versetzt! Welch gewaltige Aufbauleistungen wurde hier im letzten Jahrzehnt vollbracht. Und es wird weiter gebaut. Derzeit befindet sich landesweit alleine 180.000 km Strassen im Bau. Das haben wir zu spüren bekommen. Einen beachtlichen Teil unserer 8000 km durch China quälten wir uns über Baustellenpisten oder fuhren auf alten Teerstrassen neben der gerade in Bau befindlichen Autobahn entlang. Wir sahen in diesem Land unglaublich ausgedehnte Industriebezirke, Baotou zum Beispiel. Über 50 Kilometer hinweg ein gigantisches Werk neben dem anderen. Einfach unglaublich. Da wird auf Europa noch einiges zukommen! Neben Industrie und modernen Städten (über Wien und München u. dgl. kann man da nur lachen) gibt es noch viel schöne Natur, um deren Erhalt Umweltschutzbestrebungen bemüht sind. Kultur ist ein weiteres wichtiges Element bei der Betrachtung dieses Landes.

Die Chinesen sind sehr stolz auf ihre alte Kultur, legen auf die Kultur anderer ethnischer Gruppen, z.B. der Uiguren oder Tibeter hingegen keinen allzugrossen Wert. Es ist schon bestürzend zu sehen, wie die eingesessene lokale Bevölkerung in ihren traditionellen Siedlungen lebt und in einiger Entfernung dazu riesige neue Städte für die angesiedelten Han-Chinesen entstanden sind. Das sorgt natürlich für politischen Sprengstoff. Uns Touristen gegenüber war man immer sehr freundlich und immer sehr neugierig. Mit der Verständigung gab es manchmal Probleme, die aber gemeistert wurden. Einzig das chinesische Essen blieb ein grosses Problem, es war absolut nicht nach unserem Geschmack und wir konnten froh sein, auf genügend eigene Bestände zurückgreifen zu können. Ärgerlich war eigentlich nur, daß wir nur mit offiziellem chinesischen Begleiter reisen konnten. Dies allerdings völlig ungehindert und nach unseren Vorstellungen.



chinesisches Grenzabfertigungsgebäude Erenhot (Erlian)

  

Mit grosser Spannung näherten wir uns dem riesigen, repräsentativen Abfertigungsgebäude der Chinesen bei Erenhot (Erlian), Innere Mongolei. Wenn unser obligater Reisebegleiter mit all den unzähligen Genehmigungen nicht erscheinen würde, wäre unsere Reise geplatzt. Aber natürlich war Kong zur Stelle! In mehrtägiger strapaziöser Zugfahrt war er pünktlich aus Urumqi angereist. Die Tour durch China konnte also beginnen!

 

Hohehot, Innere Mongolei, China: Hoteleinweihung

Hohehot, die für chinesische Begriffe eher beschauliche Hauptstadt der Provinz Innere Mongolei, machte auf uns schon einen gewaltigen Eindruck. Wie die Fürsten stiegen wir in einem der beiden grossen 5*-Sterne-Hotels ab, nachdem es uns gelungen war, den Zimmerpreis auf ein Drittel (30 USD!!) zu drücken. Bei einem Stadtbummel wurden wir durch einen donnerschlagähnlichen Trommelwirbel angelockt: Hoteleinweihung auf Chinesisch!

 

Khara Khoto, Innere Mongolei, China

Unser Traumziel: Khara Khoto, die geheimnisvolle geschichtsträchtige Stadt in der Gobi, erbaut vor 1500 Jahren, erobert von Dschingis Khan 1227, geplündert von europäischen 'Forschern' im 20. Jahrhundert! Heute kämpft dieser Ort noch immer: gegen die Sandmassen, die von peitschenden Winden unablässig herangeweht werden und gegen chinesische Massentouristen, die recht respektlos diesem mysteriösen Ort gegenübertreten.

 

Jiayuguan, Provinz Gansu, China

Jiayuguan, in der Provinz Gansu gelegen, ist eine saubere, ruhige Stadt mit angenehmer Ausstrahlung. Auch hier ein modernes Telecom-Gebäude mit Mobilfunkmast und Internet-Cafe. In der Umgebung der Stadt sind jedoch auch grosse Sehenswürdigkeiten. Eine mächtige Festungsanlage aus dem 14. Jahrhundert, die als westlichster Aussenposten das chinesische Reich gegen Eindringlinge schützte und der westliche Beginn der grossen Chinesischen Mauer, spektakulär in einen mehrere hundert Meter hohen Steilhang gebaut.

 

im Tal der Mogao Grotten, Dunhuang, Gansu, China

Tal der Mogao-Grotten nahe Dunhuang, Provinz Gansu. Hier, in den Felswänden, befinden sich unzählige, über 1500 Jahre alte freskengeschmückte Grotten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden. Dementsprechend gewaltig sind der Touristenandrang und die Eintrittspreise. Die schönsten Fresken wurden bereits vor hundert Jahren von räuberischen Forschungsreisenden geplündert und befinden sich heute in einem Berliner Museum. Im Bild, hinter der Fassade, ist eine riesige Höhle, die eine 35m hohe Buddha-Statue birgt.

 

Strasse zum Altun Shan Pass (3900m), Provinzen Qaidam/Xinjiang, China

Zu den eindrucksvollsten Landschaften, die wir bei dieser Tour bereist haben, gehört zweifellos das Altun Shan Gebirge, das die Provinz Qaidam von Xinjiang trennt. Eine schmale und stellenweise ausgesetzte Bergstrasse führt bis auf 3900m hinauf. Die Gipfelregion erreicht 6500 m Höhe.

 

Truckstop Tazong, Takla Makan, China

Von Süd nach Nord führend, quer durch das Tarim Becken und die Takla Makan, besteht seit einigen Jahren eine gute, geteerte Fernverkehrsstrasse. Hier, am Truck Stop in Tazong, inmitten des furchterregenden Sandmeeres der Takla Makan, gibt es jede Menge Versorgungsmöglichkeiten wie Restaurants, billige Unterkünfte und eine riesige China Petrol Tankstelle. Nur ein ruhiger Standplatz für unser Auto war nicht zu finden.

 

Seidentor nahe Korla, nördliche Seidenstrasse, China

Bevor die erschöpften Karawanen nach einer langen und gefährlichen Etappe auf der nördlichen Route der Seidenstrasse von Turfan kommend die sichere Oasenstadt Korla betreten durften, mussten sie hier durch das Nadelöhr des 'Seidentors', wo sie von den Zollbehörden nach allen Regeln der Kunst erst einmal abkassiert wurden.

 

Morgenappell bei Toyota Niederlassung Urumqi

Jeden Morgen 8.30 Uhr bei Toyota in Urumqi: die gesamte Mannschaft von der Reinigungsfrau bis zum Niederlassungsleiter, tritt zum Morgenappell  an. Es wird ein wenig geturnt, es werden die Tageslosung und aktuelle Anweisungen für den Tag ausgegeben und es wird die Toyota-Hymne gesungen. All dies soll die Mitarbeiter motivieren, kunden-, kosten- und qualitätsorientiert zu arbeiten. Das Ergebnis ist verblüffend! Zur Nachahmung in Europa dringend empfohlen!

 

Hongshan Pagode, Urumqi, China

In Urumqi, unweit unseres Holiday Inn Hotels, liegt der Hongshan Vergnügungspark, benannt nach dem historischen Tempel, der auf der Spitze eines grünen Hügels im Zentrum der Millionenstadt liegt. Hier ist einiges geboten und so ist von Frühmorgens bis in die späte Nacht hinein ein reges Treiben.

 

Sayram See (2020m Seehöhe), Xinjiang, NW-China

Der Sayram See liegt in den Ausläufern des Tien Shan Gegirges nahe der Grenze zu Kasachstan auf 2020 m Seehöhe. Er ist ein beliebtes Ausflugs- und Erholungsgebiet der Chinesen aus Urumqi. Die einheimische kasachische Bevölkerung hat sich auf den Tourismus eingestellt und bietet den gestressten Stadtbewohnern Jurtenunterkünfte, die von den Chinesen besonders gerne angenommen werden. Wir hingegen ziehen die saubere Liegefläche in unserem Auto vor.



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