Zur Südspitze Afrikas


Geldangelegenheiten unterwegs


© Reinhart Mazur, 2008




Die grosse Frage vor jeder längeren Reise ist: wie stelle ich sicher, zu jedem Zeitpunkt die richtige Währung in der erforderlichen Menge zu besitzen?

Mitnahme von Bargeld

Das Reisebudget könnte man in Form von Bargeld mit sich führen oder darauf vertrauen, im entscheidenden Moment einen Geldautomaten zu finden, der die eigene Credit Card akzeptiert. Im Notfall, wenn gar nichts mehr geht, bei Diebstahl zum Beispiel, käme evtl. auch der Bargeldtransfer von zu Hause per Western Union in Frage.

Betrachten wir zunächst das Naheliegende, die Mitnahme von Bargeld, von EURO oder USD in erster Linie. Euros haben den grossen Vorteil, dass sie eine überall in Afrika bekannte und geschätzte Währung sind. Der klägliche Rest, der schliesslich bei der Heimkehr übrig geblieben ist, muss nicht verlustbringend zurückgetauscht werden. In dieser Hinsicht ist der USD besonders heikel, zur Zeit jedenfalls. Der universelle Bekanntheitsgrad des Dollar macht diesen Nachteil in keiner Weise wett. Also: Man entscheide sich ruhig für die Mitnahme von Euros. Die Stückelung sollte so gewählt werden, dass ein 'Reservebetrag', der eigentlich nicht ausgegeben werden soll, in 500-EUR-Scheinen vorliegt, während der allergrösste Teil aus 100-EUR-Scheinen besteht. Kleinere Euro-Noten sind unpraktisch. Da nimmt man besser USD mit.

Da der kleinste Nennbetrag der Dollars 1 USD ist, der gerne z.B. als Trinkgeld genommen wird, sollte man also nicht auf ein Bündel 1-Dollar-Scheine verzichten, eventuell angereichert mit einigen 5-Dollar-, 10-Dollar- und 20-Dollar-Noten.

Achtung! In vielen der bereisten Länder Ost- und Südafrikas (wie auch in anderen Weltgegenden!) gibt es mit USD ein spezielles Problem. Weder Banken noch Wechselstuben akzeptieren Dollars, die vor dem Jahre 2000 herausgegeben worden sind! Sie sind nutzlos. Das gilt speziell auch hinsichtlich der 100 USD Noten.

Lokale Währung mitzunehmen, bzw. einzuführen, ist nicht zu empfehlen. Das Risiko, das damit in vielen Ländern, in denen dies verboten ist, verbunden ist, sollte man nicht eingehen. Es lohnt sich meist auch nicht.


Geldwechsel vor Ort

An so gut wie allen Grenzen Afrikas stürzen sich rudelweise dubiose Geldwechsler auf den ankommenden oder abreisenden Touristen. Wir haben diese Geldwechselmöglichkeiten weitestgehend gemieden. Das Risiko sich Falschgeld oder alte, ungütige Banknoten einzuhandeln oder einem schlechten Kurs aufzusitzen, ist sehr gross. An der einen oder anderen Grenze blieb uns allerdings nichts anderes übrig, als illegal bei Geldwechslern zu tauschen. Wir taten dies gezwungenermassen z.B. bei der Einreise nach Sambia von Botswana kommend. Hier sind einige Zahlungen in einheimischer Währung fällig. Es gibt aber keine Bank im Grenzbereich. Auf unseren Einwand, dass Tauschen gar nicht möglich sei (wir wollten den geforderten Betrag eigentlich gar nicht zahlen), orderte der Grenzbeamte einen Geldwechsler herbei. Mein Hinweis, dass ich mich bei dieser illegalen Wechselaktion strafbar mache, wurde nicht akzeptiert. Ich solle doch einfach vor das Tor des Grenzbereiches in eine dort befindliche Hütte gehen und das Geschäft im Geheimen abwickeln. So geschah es dann auch, ohne dass jemand daran Anstoss genommen hätte!

Als zivilisierter Europäer sucht man zum Geld wechseln als erstes eine Bank auf. In Afrika ist das nicht sehr zielführend. Erstens sind die Kurse meist spürbar niedriger als in den Wechselstuben. Zweitens: in einigen der bereisten Länder wechseln die Banken gar nicht. Das gilt insbesondere für den Oman und die UAE. Dort kann man nur in Wechselstuben Geld wechseln. Und drittens: vor allem in Sambia, Namibia und Südafrika stehen permanent unzählige Kunden an den Bankschaltern, wodurch sich die Wartezeiten auf (selbst erlebt!) 2 Stunden oder länger erstrecken können. Dumm, wer hier nicht die vielen Wechselstuben nutzt!

Wechselstuben sind stets staatlich lizensiert und seriös. Einige haben in Dar es Salaam auch ältere US-Dollar-Scheine gewechselt, die sich in unseren Vorrat geschmuggelt hatten. Zum Geldwechsel sollten sie immer die erste Anlaufstation sein!


ATMs

Wem das Risiko, erhebliche Bargeldbeträge herumzuschleppen (oder im Auto gut versteckt spazieren zu fahren) zu gross erscheint, kann seinen momentanen Geldbedarf auch aus Geldautomaten (ATM) decken. In arabischen Ländern, allen voran Saudi Arabien, gibt es praktisch keine andere Art der Geldversorgung. Das Netz an Geldautomaten ist daher dort sehr eng. An jeder Tankstelle kann Geld abgehoben werden! In den bereisten Ländern Afrikas sieht das schon anders aus, wobei Südafrika immer noch gut versorgt mit ATMs ist. Unsere VISA-Karte wurde stets akzeptiert, das gleiche gilt auch MAESTRO Karten betreffend.


Einkaufen mit Credit Card

Da darf man sich, mit Ausnahme der UAE, Saudi Arabien und dem Oman, nicht allzuviel erhoffen. In der Regel erlauben nur exquisite Geschäfte in Luxuswohngegenden afrikanischer Hauptstädte diese bequeme Art der Bezahlung. Selbst in den erwähnten arabischen Ländern ist Barzahlung beim Tanken üblich, weil zwingend.




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