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Reiseinformationen
 
 Im Herzen Zentralasiens
 
 © Reinhart Mazur, 2005-2008
 
 
 
 
 
Die nachfolgenden 
Länderinformationen
 beziehen sich auf eine Reise mit dem Toyota LandCruiser HZJ75, die wir von Mitte 
August bis Ende November 2005 unternahmen. Wie sehr sich die Reisebedingungen in kurzer 
Zeit ändern können, zeigt ein Vergleich mit den Infos zu unseren Reisen nach 
Zentralasien in 
2002 
und 
2004.
 
 
 
Reiseroute (17.710 km):
 
 
 Österreich (360 km)
 
 Nussdorf/Attersee-Wien-Nickelsdorf (360 km)
 
 
 Ungarn (500 km)
 
 Hegyeshalom-Györ-Budapest-Polgar-Nyiregyhaza-Vasarosnameny-Beregsurany
 
 
 Ukraine (1.250 km)
 
 Luschanka-Beregove-Mukacevo-Stryi-Lemberg(Lwov)-Rovno-Zitomir-Kiew-
 Brovary-Sumy-Yunakivka
 
 
 Russland (2.670 km)
 
 Sudscha-Kursk-Voronesh-Tambov-Penza-Toljatti-Ufa-Celjabinsk-Kurgan-Petukhovo
 
 
 Kasachstan (5.300 km)
 
 Hinfahrt: Mamlyutka-Petropawlowsk-Astana-Karaganda-Qarqaraly-Ayaköz-Maqanshy-
 Üsharal-Taldyqorghan-Saryözek-Almaty-Korday
 Rückfahrt: Shymkent-Turkestan-Qyzylorda-Baikonur-Chromtau-Aktöbe.
 
 
 Kirgistan (3.230 km)
 
 Bishkek-Balykichy-Karakol-Tien Shan-Naryn-Bishkek-Osh-Sary Tash- Alay Tal-Osh
 
 
 China (0 km)
 
 
 Uzbekistan (3.990 km)
 
 Hinfahrt: Khojaabad-Andijan-Qoqand-Tashkent-Samarkand
 Rückfahrt: 
 Denav-Termiz-Qarshi-Buchara-Nukus-Moinaq-Uchquduq-Nurata-Jizzakh-Tashkent
 
 
 Tadjikistan (410 km)
 
 Pendzhikent-Ayni-Anzob Pass-Dushanbe-Tursunzadeh
 
 
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zum Reisebericht
 
 
 
 
 
 
 Länderinformationen
 
 Ungarn
 Ukraine
 Russland
 Kasachstan
 Kirgistan
 China
 Uzbekistan
 Tadjikistan
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ungarn
 
 
 Grenzformalitäten
 
 Zügige Einreise ins neue EU-Land Ungarn am Autobahnübergang bei Nickelsdorf.
 Bei der Ausreise in die Ukraine bei Beregsurany kleiner Stau lokaler Fahrzeuge, 
 10 Minuten Wartezeit. Auto wird praktisch durchgewunken.
 
 
 Autobahnvignette
 
 Zur Benützung der ungarischen Autobahnen muss eine Vignette gekauft werden.
Diese sind bereits in Österreich an der Grenze oder u.a. an ungarischen 
Tankstellen erhältlich, die am Strassenrand mit dem Schild 
'Matrica - Vignette' gekennzeichnet sind. Preis 7 EURO für 4 Tage Fahrt mit 
LandCruiser. Mit Kontrollen ist zu rechnen!
 
 
 Treibstoffversorgung
 
 Sehr dichtes Tankstellennetz. Diesel kostet ca. 270 HUF (ca. 1,16 EUR)
 
 
 
 Überblick Länderinfos
 
 
 
 
 
 
 Ukraine
 
 
 Grenzformalitäten
 
 Einreise am kleinen (aber internationalen) Grenzübergang bei Luschanka mit 
modernen Abfertigungsanlagen. Nach einer staubedingten 1-stündigen Wartezeit 
waren die nunmehr völlig unkomplizierten Einreiseformalitäten nach einer 
Viertelstunde erledigt! Visa wurden keine benötigt, die Zolldeklaration 
entfiel, das Fahrzeug wurde im Pass eingetragen. Flüchtiger Blick auf das 
mitgeführte Gepäck.
 
 Die von der neuen Regierung Viktor Juschtschenko geforderte drastische 
Vereinfachung und Entbürokratisierung des Grenzverkehrs, einschließlich 
der Beseitigung der bekannten verbreiteten Korruption unter den Grenzbeamten 
wurde sichtlich erfolgreich angegangen! Es gibt nun auch grosse Anschläge 
an den Abfertigungsgebäuden mit Hinweisen auf Beschwerdetelefone.
 
 Nahe des Zollgebäudes besteht die Möglichkeit des Geldwechsels. 
Von den Angeboten diverser Autoversicherer ausserhalb des Zollgebäudes 
muss kein Gebrauch gemacht werden, da die Grüne Versicherungskarte in 
UA gilt.
 
 Ausreise nach Russland auf der M03 nach Sumy bei grossem internationalen 
Grenzübergang ohne Wartezeit! Kurze Passkontrolle und Fahrzeugkontrolle.
Dauer der Prozedur: 10 Minuten.
 
 
 Geldwechsel
 
 1 EURO = 5,90 UAH (Griwna). Wenig Wechselmöglichkeiten. In den grossen 
Städten auch Bankomaten.
 
 
 Treibstoffversorgung
 
 Sehr dichtes Netz meist moderner Grosstankstellen. Diesel überall erhältlich.
Dieselpreis (kleine Differenzen zwischen den Tankstellen): 3,65 UAH 
(entspricht ca. 0,62 EUR). Dieselqualität unterschiedlich von Tankstelle 
zu Tankstelle und abhängig vom Vertriebsnetz.
 
 
 Lebensmittel
 
 Bescheidene, aber ausreichende Einkaufsmöglichkeiten am Land in kleinen Geschäften 
('Magazin', 'Produkti'), die den alltäglichen Bedarf befriedigen (Brot, Butter, etc.)
Darüber hinaus gibt es viele auf Getränke spezialisierte Läden, in denen 
alle Sorten von Softdrinks, aber auch Trinkwasser in Flaschen angeboten werden. Obst und 
Gemüse werden häufig am Straßenrand von Bauern feilgeboten.
 In den grossen Städten existieren Supermarkets mit riesigem Angebot 
aller erdenklicher, oft europäischer, bzw. deutscher Waren.
 
 
 Übernachtungsmöglichkeiten
 
 Campingplätze im unserem Sinne sind unbekannt, selbst in Ferienregionen wie 
der Krim. TIR-Parkplätze existieren trotz Ankündigung nicht oder sind in 
katastrophalem Zustand. Das gleiche gilt für Motels oder Hotels, solche in grösseren 
Städten vielleicht ausgenommen, die aber sehr teuer sein können 
(bis mehr als 100 USD pro Zimmer). So bleibt nur eine naturnahe Übernachtung im Bereich der Wald- und Buschhecken,
von denen die riesigen Felder im ganzen Land gesäumt sind. Dort ist stets 
ein sichtgeschützter, ungestörter Platz zu finden! Zufahrtsmöglichkeiten 
jahreszeitlich bzw. wettermässig bedingt gelegentlich durch Schlamm sehr 
erschwert.
 
 
 Strassenzustand, Orientierung
 
 Das Fernstrassennetz ist gut ausgebaut, dennoch ist immer wieder mit bösen 
Überraschnungen (Schlaglöcher, Rippeln, schlecht geflickte Stellen, etc.) 
zu rechnen. 80-90 km/h schien uns eine vernüftige Reisegeschwindigkeit. In 
bestimmten Landesteilen (z.B. im Karpatenbereich) ist der Strassenzustand sehr schlecht 
(unzählige tiefe Schlaglöcher). Noch schlimmer, fast schon katastrophal schlecht, 
sind oft die Strassen innerorts.
 Die Durchgangsstrassen sind ausreichend (in Kyrillisch) beschildert, bei Stadtdurchfahrten 
kommt es häufig vor, dass eine Wegweisung plötzlich endet. Hier hilft dann 
nur der GPS.
 Eine neue Teerstrasse europäischen Standards führt von Mukacevo an der Grenze zur 
Slowakei und Ungarn durch die Karpaten über Stryj nach Lemberg (Lvov) .
 
 
 Kontrollen unterwegs
 
 Schikanösen Polizeikontrollen sind wir in der Ukraine bei dieser Reise nicht 
begegnet. Alle Überwachungsstationen an den Verkehrsknotenpunkten waren 
aufgegeben. Kontrollen der Dokumente fanden unterwegs nicht mehr statt.
 
 Die Verkehrspolizei ist aber immer noch sehr aktiv. Sie ist mit 
Geschwindigkeitskontrollen mittels angeblicher Dopplerradargeräten 
überall anzutreffen. Am besten, man hält sich an die jeweils 
vorgeschriebene Geschwindigkeit.
 
 HINWEIS!
 Wie ein Forumsmitglied im 
Buschtaxi-Forum berichtet, ist der Transit durch die Ukraine mit Fahrzeugen, die älter 
als 8 Jahre sind, angeblich verboten.
 
 
 
 Überblick Länderinfos
 
 
 
 
 
 
 Russland
 
 
 Visa
 
 Zum Bereisen Russlands gibt es eine Vielzahl in Frage kommender Visatypen. Ihnen 
allen ist gemein, dass zu ihrem Erhalt ein erheblicher Aufwand an Bürokratie 
und ein noch grösserer finanzieller Aufwand erforderlich ist.
 Es ist daher angeraten, ein auf Russland-Reisen spezialisiertes Reisebüro 
oder ein Visa-Beschaffungsbüro mit der Besorgung der Visa zu beauftragen. 
Das kostet zwar zusätzlich Geld, schont aber Nerven und spart Zeit.
 
 Wir möchten hier jenes Büro empfehlen, mit dem wir die allerbesten Erfahrungen 
gemacht haben. Es besorgte uns innerhalb weniger Stunden (!!) per eMail  die nötigen Voucher, die zur Erlangung 
der russischen Visa in Dushanbe (wie sonst überall auch) erforderlich sind. Man wende sich also 
an: Frau Schneller oder Frau Haas, 
Sicher Reisen GmbH 
in München, eMail: 
info@sicher-reisen.de.
 
 HINWEIS:
 Es ist unbedingt darauf zu achten, dass im Visum vermerkt wurde, 
dass die Einreise mit dem Fahrzeug erfolgt! Ansonsten ist möglicherweise 
mit Zurückweisung bei der Einreise zu rechnen!
 
 
 Grenzformalitäten
 
 Dank der russischen Bürokratie erwies sich die Einreise als etwas mühsam, 
nicht nur wegen unserer fehlenden Russisch-Kenntnisse. Immerhin war die Prozedur nach 
etwas über 1.5 Stunden überstanden. Dennoch kann der Grenzübergang 
bei Sudscha sehr empfohlen werden, wird dort doch systematisch und professionell abgefertigt!
 
 Im Zuge der Passkontrolle wurde von dem Grenzbeamten die 'Migration-Card' ausgefüllt. 
Diese ist bis zur Ausreise aufzubewahren. Zusätzlich wurden die vom 
Visabeschaffungsbüro bereitgestellten 'Talons' verlangt.
 
 Einen grösseren Aufwand stellte die Ausstellung des Zolldokuments für 
die temporäre Einfuhr des Fahrzeugs ('vremijene voss', eine Art Carnet de Passage) dar.  
Im Vergleich mit der Aktion bei der letzten Reise 2004 ist festzustellen, dass an 
diesem Grenzübergang sehr zügig gearbeitet wurde. Dabei entstanden Kosten 
für das Dokument  in Höhe von 180 Rubel. Das Problem 
ist jedoch, dass die Gültigkeit für eine längere Russland-Reise 
viel zu kurz ist und daher das Dokument im Lande erneuert werden muss 
(siehe Reiseinfos von 2004). Die uns gewährten 10 Tage reichten für den kurzen Transit 
jedoch aus.
 
 Der Zoll legt zudem einen vermutlich das Fahrzeug betreffenden 'Akt' an, der 
blanko unterschrieben werden muss. Zusätzlich ist eine Zolldeklaration 
(einfach) auszufüllen, die der Zoll einbehält. In diesem Dokument wird 
auch das Fahrzeug vermerkt, mit dem der Reisende die Grenze passiert.
 
 Schliesslich stellte die Untersuchung des Fahrzeugs den Zoll vor einige 
Probleme. Man begnügte sich daher mit einer kurzen, oberflächlichen 
Kontrolle.
 
 Geldwechselmöglichkeit im Abfertigungsbereich.
 
 Die Ausreise nach Kasachstan erfolgte am neuerrichteten Grenzübergang 
Petukhovo auf der Strecke von Kurgan nach Petropawlowsk. Der bürokratische 
Ablauf ist gut organisiert und leicht zu befolgen. Dauer der Abfertigung nicht 
länger als 30 Minuten, einschließlich einer sehr intensiven Durchsuchung 
des Fahrzeugs.
 
 
 Geldwechsel
 
 1 USD bringt 2.80 RUR (Russische Rubel)
 1 EUR bringt 3,50 RUR
 Wechselstuben sind oft im Erdgeschoss grosser Warenhäuser zu finden. 
Mit VISA und MAESTRO-Karten lassen sich in vielen Städten an Bankomaten 
Bargeld abheben.
 
 
 Treibstoffversorgung
 
 Dichtes Tankstellennetz, auch viele moderne Tankstellen.
 Dieselpreise schwanken je nach Region und Vertriebsnetz zwischen 12.10 und 
14.50 Rubel. Im Mittel ist also mit ca. 0,40 EUR pro Liter zu rechnen.
 Getankt wird nach Vorabbezahlung der gewünschten Menge oder des 
gewünschten Betrages an der Kasse. Volltanken ("polnyi!") ist möglich 
nach Hinterlegung einer ausreichend hohen Kaution. An ausgesprochen wenig 
charmante Kassiererinnen, meist im europäischen Teil Russlands, muss 
man sich erst gewöhnen! Dieselqualität sehr unterschiedlich von Tankstelle zu Tankstelle und 
abhängig vom Vertriebsnetz.
 
 
 Lebensmittel
 
 In jeder Stadt an den Hauptreiserouten gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten.
Zum einen findet sich immer ein mehr oder weniger grosser lokaler Markt, auf dem 
u.a. Obst und Gemüse in riesiger Auswahl und in allerbester (importierter) 
Qualität zu unglaublich günstigen Preisen zu erstehen sind. Auch Fleisch in hervorragender Qualität wird zu unglaublich 
niedrigen Preisen verkauft (1 kg Rindsfilet 90 Rubel, also ca. 2,70 EUR). In den grossen 
Städten (z.B. Voronesh oder Ufa) wird ein schier unübersehbares Angebot 
präsentiert. Auch wahrhaft gigantische METRO-Märkte sind dort im Entstehen. 
Supermärkte liegen meist an Ausfallstrassen nahe von Wohngebieten, 
sind aber oft nicht so leicht erkennbar.
 
 
 Übernachtungsmöglichkeiten
 
 In grösseren Städten gibt es akzeptable Hotelunterkünfte zu
 Preisen von 1000-1500 Rubel für ein DZ mit Bad, inkl. Frühstück.
Übernachtungen in der Natur finden sich praktisch überall. Ob man davon 
Gebrauch macht oder machen kann, hängt sehr von der Jahreszeit 
(Mückenplage und Waldbrände im Sommer, überschwemmte oder 
morastige Wiesen im Frühjahr, hüfthohes, struppiges Gras im Herbst) 
oder vom aktuellen Wetter ab (tief verschlammte Wegspuren zu schönen Übernachtungsplätzen bei Regen). 
In solchen Notfällen bieten bewachte LKW-Parkplätze auf den grossen
 Durchgangsstrassen eine allerletzte Alternative. Oft sind hier auch 
 einfachste Restaurants ('Kafe'), Motelübernachtungen, ein 'WC' 
 (verdrecktes Plumpsklo) und Dusche verfügbar. Mit dem international üblichen 
 Campingzeichen werden keine Campingplätze angekündigt, sondern 
 einfachste Unterkünfte für Trucker.
 
 
 Strassenzustand,  Orientierung
 
 Hauptdurchgangsstrassen (Magistralen) weisen höchst unterschiedliche 
Beschaffenheit auf. Von 4-spurigen Autobahnen  bis hin zu übelsten Schlaglochstrecken 
ist alles geboten. Ähnliches gilt auch für Nebenstrassen. Im allgemeinen sind 
sie wegen des geringeren LKW-Verkehrsaufkommens in besserem Zustand als die Magistralen.
 Die Orientierung ist unschwierig (mit wenigen Ausnahmen), da alles ausreichend beschildert 
ist (in Kyrillisch). Stadtdurchfahrten sind in der Regel hingegen völlig unzureichend beschildert. 
Wie in der Ukraine ergibt sich eine normale Reisegeschwindigkeit von 80-90 km/h.
 
 
 Kontrollen unterwegs
 
 Wir wurden etwa zwei- bis dreimal pro Tag von fixen Polizeiposten kontrolliert. 
Dies geschah vermutlich eher aus Neugier oder Misstrauen dem seltenen Fremden 
gegenüber. Verlangt wurden 'Dokumenti', also Pass, Autopapiere und 
Führerschein. Diese wurden aber nur sehr oberflächlich geprüft. 
Zweimal wollte man darüberhinaus auch die temporäre 
Einfuhrgenehmigung des Fahrzeugs sehen.
Mit mobilen Polizeiposten muss immer dort gerechnet werden, wo wegen erhöhter 
Unfallgefahr die Geschwindigkeit auf 50 km/h oder darunter abgesenkt wurde oder in 
Städten, wo 40 km/h gilt. Es gab keine einzige schikanöse Anhaltung, vielleicht auch 
deswegen, weil wir uns streng an die Geschwindigkeitsvorgaben hielten. Ausserhalb 
der Städte warnt man sich vor Radarposten mit der Lichthupe.
 
 Reisende mit altem VW-Bus, die wir unterwegs trafen, berichteten, dass sie 
mehrmals von solchen Strassenpolizisten unter fadenscheinigem Vorwand zur 
Bezahlung einer Strafe genötigt wurden, weil z.B. das Nummernschild verdreckt 
gewesen sei oder sie ein Stopschild überfahren hätten. Da zunächst immer 
die Dokumente kassiert werden, besteht kaum eine Möglichkeit, sich der 
Erpressung zu entziehen. Zu zahlen waren in jedem Fall 10 EURO.
 
 
 Sicherheit
 
 Im Bereich Ufa-Celjabinsk-Kurgan sind die vielen schwerbewaffneten 
Strassenpolizisten auffällig. Auch Tankstellen werden oft schwer bewacht. 
Wir kannten dies schon von der letzten Reise. Diesmal wurden wir aber von 
kontrollierenden Polizisten gefragt, ob wir keine Angst vor Banditen und 
'Terroristen' hätten. Hatten wir aber nicht. Auch nicht, als wir in Celjabinsk 
bei der Durchfahrt zweimal von unterschiedlichen Autos offensichtlich 
abgefangen und seitlich bedrängt wurden. In beiden Fahrzeugen 
saßen vier ziemlich dubiose, z.T. alkoholisierte junge Typen, die wild gestikulierten. 
Wir reagierten nicht, was sie schließlich dazu 
veranlasste aufzugeben und am Strassenrand auf ein neues Opfer zu warten.
 
 Was uns aber doch sehr betroffen machte, war, was uns die VW-Bus-Reisenden noch 
erzählten: Sie übernachteten in ihrem Fahrzeug an einem der Seen in 
der näheren Umgebung von Celjabinsk, angeblich uneinsehbar, als sie nachts um 
halb vier Uhr mit brutalen Schlägen durch Stahlstangen auf ihre Seitenscheiben 
geweckt wurden. Es handelte sich um einen brutalen Überfall durch 4 mit Pistolen 
bewaffnete junge Leute. Geraubt wurde der Grossteil des Geldes, zudem wurde der VW-Bus  
sinnlos zertrümmert.
 
 ALSO: besondere Vorsicht in der Region und der Stadt 
Celjabinsk! Die Polizei steht dort nicht grundlos schwerbewaffnet herum!
 
 
 
 Überblick Länderinfos
 
 
 
 
 
 
 Kasachstan
 
 
 Visa
 
 Visa für Kasachstan sind seit 2004 problemlos ohne Einladungsschreiben zu 
erhalten.
 
 Es ist bei Autoreisen aber unbedingt darauf zu achten, dass im Visum ausdrücklich 
vermerkt ist, dass die Einreise mit dem Auto erfolgt!
 
 Ist dies nicht der Fall, ist davon auszugehen, dass korrupte Grenzbeamte dies zum 
Anlass nehmen, die Einreise mit dem Auto zu verweigern. Das Problem könne 
allerdings, durch Zahlung von 100 EURO (ohne Quittung natürlich) aus der 
Welt geschaffen werden! Wir weigerten uns, diesen Betrag zu bezahlen und konnten 
nach Schichtwechsel der Mannschaft bei einem anderen Beamten mit 4000 Tenge 
(ca. 30 USD) die Genehmigung zur Einreise mit dem Fahrzeug erwirken.
 
 
 Grenzübertritt
 
 Ein wesentliches Prinzip bei der Einreise nach Kasachstan ist , dass eine 
Einreise vor dem im Visum angegebenen Termin nicht möglich ist! 
Wir trafen deutsche Auto-Reisende an der Grenze, die schon seit zwölf (!!) 
Tagen unter den schrecklichsten Bedingungen vor dem kasachischen Schlagbaum 
auf ihre Einreise warteten. Auch wir waren von dieser starren Regelung 
betroffen, allerdings nur einen Tag.
 
 Die Einreiseformalitäten sind denkbar einfach. Kontrolle des Visums und 
Ausstellung einer Migration Card durch den Grenzbeamten. Vom Zoll wird ein 
Papier, die temporäre Einfuhr des Fahrzeugs betreffend, ausgestellt (400 Tenge 
für dazu benötigte Kopien des Reisepasses und des Fahrzeugscheines).
Zwei Zolldeklarationen sind auszufüllen, wobei ein Exemplar einbehalten wird.
Hier ist auch die Einfuhr des Autos detailliert anzugeben.
 Keine Fahrzeugkontrolle durch den Zoll.
 
 Geldwechsel an der Grenze im naheliegenden 'Kafe' offiziell möglich.
 
 Die vorgeschriebene Fahrzeugversicherung kann am Ausgang des Zollgeländes 
abgeschlossen werden (1700 Tenge für 10 Tage mit Toyota LandCruiser).
 
 Tankstelle gleich nach dem Zollgelände.
 
 Die Ausreise nach Kirgisien bei Korday gestaltete sich äusserst problemlos. 
Kontrolle des Visums und der Migration Card mit OVIR-Registration. Letztere wird 
nicht einbehalten, sie verbleibt bei uns. Ebenso die Zolldeklaration und die 
Fahrgenehmigung ('vremenije vozz') für das Fahrzeug. Keine Durchsuchung des 
Wagens. Dauer der gesamten Prozedur am stark frequentierten Grenzübergang 
Korday keine 30 Minuten.
 
 
 OVIR Passregistrierung
 
 Auf den Migration-Cards wird ausdrücklich auf die Pflicht des Reisenden 
hingewiesen, sich spätestens 5 Tage nach Einreise bei den zuständigen 
Behörden zu melden und die Pässe registrieren zu lassen, andernfalls 
drohen hohe Geldstrafen.
 
 Wir wollten Schikanen der Miliz oder von Beamten bei der Ausreise keinen Vorwand liefern und nutzten die Gelegenheit 
in Petropawlowsk, uns bei der Ausländerbehörde am nördlichen 
Stadtrand zu melden. Der Andrang war gering, ein kleines Formular in Russisch 
war mit Hilfe der freundlichen Beamtin schnell ausgefüllt und nach zwanzig 
Minuten hielten wir die Registrierung (auf der Migration Card), gültig für 
den im Visum angegebenen Aufenthaltszeitraum, in Händen!
 
 Die gleiche positive Erfahrung mit der OVIR-Registrierung machten wir bei der Rückreise 
in Qyzylorda. Allerdings mussten wir in Aqtobe eine weiteres Mal zur Immigrations- und 
Passport-Behörde, da die Registrierung in Qyzylorda zeitlich auf 1 Woche 
beschränkt war. Um die Registrierung sofort zu erhalten, wurde dort ein 'Geschenk' in 
Höhe von 20 USD fällig (billiger als ein weiterer Tag im Hotel)!
 
 
 Geldwechsel
 
 In den Städten viele Wechselmöglichkeiten bei Wechselstuben, Banken und Hotels. 
100 USD ergeben 13.400 Tenge.  100 Euro bringen 16.400 Tenge.  
Wechselbestätigungen werden nicht benötigt. Bargeld 
kann auch bei VISA-Automaten ('Bankomat') behoben werden. VISA und MAESTRO werden in grösseren 
Hotels und modernen Shopping Centern akzeptiert. Barzahlung überall in Kasachstan nur 
in Tenge.
 
 Kaum Wechselmöglichkeiten am flachen Land.
 
 
 Treibstoffversorgung
 
 Dichtes Tankstellennetz privater Betreiber, meist moderne Tankstellen
mit Bedienung. Dieselpreis stark schwankend von 48-57 Tenge (ca. 29-35 EURCent). 
Dieselqualität gut.
 
 
 Lebensmittel
 
 Sehr gute Einkaufsmöglichkeiten vor allem  in Almaty. Hier sind besonders 
zwei Supermarkets zu nennen, die ein umfassendes Angebot aller erdenklichen 
Lebensmittel führen: im Süden der Stadt, nahe dem Zentralmuseum, das 
RAMSTOR und in zentraler Lage (Töle Bi/Ecke Seyfullin) das SILKWAY. Kaum Einkaufsmöglichkeiten am Lande,
sieht man vom Grundbedarf ab. Obst und Gemüse am Strassenrand oder auf 
dörflichen Märkten. Brot (russischer Art) in kleinen Krämerläden 
am Lande, frischgebackenes, einheimisches Fladenbrot ist nur selten zu finden.
 
 
 Übernachtungsmöglichkeiten
 
 Generell total überhöhte Zimmerpreise in Almaty. Die Preise einfacher 
Zimmer liegen dort bei mindestens 80 USD, in grösseren Hotels bei weit über 100 USD.
Zum Zeitpunkt unseres Besuchs Anfang September 2005 waren ALLE HOTELS AUSGEBUCHT! 
Immerhin erlaubte uns ein Luxushotel auf seinem Parkplatz im Wagen zu übernachten. 
 Ansonsten ist es durchaus lohnenswert, schöne und sichere 
Übernachtungsplätze in der Natur zu suchen und zu nutzen.
 
 
 Strassenzustand, Orientierung
 
 Die Strassen der von uns befahrenen Route erwiesen sich durchwegs als gut, 
ungleich besser als jene in Russland. Es handelte sich oft um breite, wenn 
auch alte, Fernverkehrswege (Magistralen) ohne Schlaglöcher, aber 
manchmal etwas uneben. Daneben sind aber neue, gut ausgebaute Strassen fertiggestellt 
oder in Bau.
 Die auf der ReiseKnowHow-Karte 'Kasachstan' ausgewiesene Verbindungsstrasse von 
Maqanshy nach Üsharal endete schon nach ca. 30 km, noch vor der Ortschaft 
Rybache, in dichtem Schilf und kurz darauf im Wasser des Alaköl Sees.
 Die Verbindungsstrasse von Karaganda über Qaraqaly nach Osten bis Ayaköz 
am Südrand des Atomversuchsgeländes von Semipalatinsk ('Oktogon') ist 
über mehrere hundert Kilometer hinweg lediglich eine z.T.schmale Kiespiste.
 Die Orientierung unterwegs gestaltet sich einfach, da genügend Wegweiser (auch 
in lateinischer Schrift) zu finden sind. Manche Tafeln sind aber nicht mehr 
lesbar. Kaum Wegweisung innerhalb der Städte.
 
 !! WARNUNG !!
 
 WIR KÖNNEN NICHT EINDRINGLICH GENUG VOR DER BEFAHRUNG DER MAGISTRALEN M32 ZWISCHEN 
AQTOBE UND SHIMKENT WARNEN! DER ABSCHNITT VON QARABUTAQ NACH ARALSK IST IN EINEM WORTWÖRTLICH 
MÖRDERISCHEN ZUSTAND. NICHT OHNE GRUND SPRECHEN EINHEIMISCHE FAHRER UND DIE POLIZEI 
VON 'DER STRASSE DES TODES'. WÄHREND UNSERER FAHRT TRAFEN WIR AUF ZWEI UMGESTÜRZTE 
FAHRZEUGE UND AUCH WIR MACHTEN ENTSPRECHENDE ERFAHRUNGEN...
 EIN AUSBAU DER VERKOMMENEN TRASSE IST DEFINITIV NICHT VORGESEHEN!
 
 
 Kontrollen
 
 Passdaten und Autokennzeichen wurden zweimal, an fixen Kontrollposten notiert. 
Mit Radarüberwachung der Geschwindigkeit, meist im Aussenbereich der 
Städte, ist zu rechnen. Einmalige Kontrolle der OVIR-Registration.
 
 Bei der Ausreise am Flughafen Astana Kontrolle des Visums und der 
OVIR-Registration durch die Grenzpolizei. Der Zoll verlangt von jedem Reisenden, eine 
Zolldeklaration auszufüllen, die streng geprüft wird. Penible Gepäckkontrolle.
 
 
 Erfahrungen, Städte betreffend
 
 Petropawlowsk
 
 Eine sehr angenehme Stadt mit überwiegend altrussischem Charakter. Wenig 
Verkehr und übersichtlich. Sehr empfehlenswertes Hotel Kyzyl Zhar im Stadtzentrum.
 Dennoch ruhig und vergleichsweise billig (5.000 T). Viele Speiserestaurants aller 
 Standards, gute Einkaufsmöglichkeiten. OVIR-Registration schnell und problemlos 
 bei der Ausländerbehörde am nördlichen Stadtrand. Nach 
 der Fahrt durch Russland eine Stadt zum Relaxen.
 
 Astana
 
 Nunmehr die Haupstadt Kasachstans, mit abscheulichen und zum Teil unglaublich 
protzigen Grossbauten, z.T. im Stile Ceausescus, einsam verstreut in der Steppe liegend.  
Ausreichende bis gute Einkaufsmöglichkeiten. Fehlende Wegweisung erschwert die 
Durchfahrt durch die Stadt erheblich. Am besten, Astana wird weiträumig umgangen!
 
 Almaty
 
 War Almaty vor einem Jahr noch eine nicht unangenehme 
Metropole, hat sich dank der nicht endenwollenden Lawine importierter Gebrauchtwagen  
die Situation auf dramatische Weise zum Chaos gewandelt, das tagtäglich reinsten 
Horror produziert. Ab 12 Uhr bis spät in die Nacht steht in der gesamten Stadt 
der Verkehr still. Die Strassen sind durch eine schier unfassbare Menge sich gegenseitig 
blockierender Autos und der damit vor allem an Kreuzungen entstehenden zahllosen 
Unfäle unbefahrbar geworden. Dazu kommt noch die für Autotouristen wichtige 
Tatsache, dass alle Hotels stes ausgebucht sind. Eventuell noch verfügbare 
Zimmer der teuersten Kategorie (Preise über 250 USD) werden nur an 
ausgewähltes  Publikum vergeben.
 
 ALSO: Wenn irgend möglich, Almaty UNBEDINGT meiden!
 
 
 
 Überblick Länderinfos
 
 
 
 
 
 
 Kirgistan
 
 
 Visa
 
 Visa für Kirgistan sind  problemlos ohne Einladungsschreiben zu erhalten.
 
 
 Grenzübertritt
 
 Der Grenzübertritt nach Kirgisien bei Korday gestaltete sich ausgesprochen 
unproblematisch und schnell. Einreisezettel waren nicht auszufüllen. Beim 
Zoll musste eine Zolldeklaration (Formular auf russisch) ausgefüllt werden.
Mit einem entsprechenden Stempel versehen diente dieses auch als Genehmigung 
für die temporäre Einfuhr des Fahrzeugs (2 Monate gültig).
Geldwechsel an der Grenze im naheliegenden 'Kafe' offiziell möglich.
 
 Fahrzeughaftpflichtversicherungen sind in Kirgisien gesetzlich nicht vorgeschrieben 
und können daher an der Grenze nicht abgeschlossen werden.
 
 Die Ausreise aus Kirgisien bei Osh gestaltete sich unproblematisch:
Kurzer Blick auf die Devisendeklaration, die einbehalten wird und 
Ausreisestempel durch die Grenzpolizei.
 
 Nach Verweigerung der Einreise nach China am Torugart-Pass war die Ausreise nach Tadjikistan auf der A-372 von Sary-Tash 
über Daroot-Korgon nach Achikalma, Garm und Dushanbe angedacht. Es stellte 
sich aber erst an Ort und Stelle heraus, dass dieser Grenzübergang nur für 
den lokalen Verkehr u.a. durch Russen, Kirgisen, Tadjiken und Kasachen offen steht. 
Der kirgisische Grenzposten erteilte keinen Ausreisestempel und nahm nur einen 
Eintrag in ein Buch vor, sodass nach Rückweisung am tadjikischen Militärlager 
10 km nach der Grenze keine Probleme bei der Wiedereinreise nach Kirgistan entstanden. 
In der Tat haben wir den stets geöffneten Schlagbaum einfach passiert, ohne 
bemerkt zu werden.
 
 
 OVIR Passregistrierung
 
 Für bestimmte Staatsangehörige (auch Österreicher und Deutsche) ist 
die Passregistrierung abgeschafft.
 
 
 Geldwechsel
 
 In den Städten viele Wechselmöglichkeiten bei Wechselstuben, 
Banken und Hotels. 100 USD ergeben 4.050 Som.  100 Euro bringen 4.900 Som.  
Wechselbestätigungen werden nicht benötigt. Es gibt nur wenige 
Bargeldautomaten in Bishkek.  VISA und MAESTRO werden nur in grösseren 
Hotels und modernen Shopping Centern akzeptiert.
 
 
 Treibstoffversorgung
 
 Dichtes privates Tankstellennetz, am Lande meist nur einfachste Tankstellen mit stark 
eingeschränktem Sortiment (A-76 Benzin, evtl. auch Diesel).
Bei Rundtouren empfiehlt es sich, den benötigten Treibstoffbedarf in 
Bishkek an modernen Grosstankstellen zu bunkern.
 Dieselpreis: 19,50 som (ca. 40 EUROCent). In der abgelegen Provinz etwas höher.
 
 
 Lebensmittel
 
 Grosse Lebensmittel-Supermärkte gibt es nur in Bishkek (z.B. das moderne 
PLAZA-Einkaufszentrum). Der 'Europa Supermarkt' existiert nicht mehr (wurde zu 
einem Casino umgewandelt). Der BETA-Store war zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch 
von den Unruhen im Frühjahr 2005 verwüstet. Dennoch stellt die Versorgung 
mit dem normalen Bedarf kein Problem dar. Überall in den Städten gibt es kleinere 
Supermärkte und Läden sowie auch Markthallen oder Bazare. Am Lande ist oft 
nur der einfachste Bedarf zu decken.
 
 
 Übernachtungsmöglichkeiten
 
 Kirgisien ist ein ideales Land für Camping in der freien Natur. 
Besondere Umsicht zur Schonung der Natur ist geboten.
 In Bishkek sehr zu empfehlen ist das Asia Mountains Guest House nahe des 
bekannten deutsch-geführten 'Steinbräus'. 
Rechtzeitige Reservierung dringend empfohlen, da häufig ausgebucht: Tel. (0312) 690234, 
eMail: 
aljona@mail.elcat.kg. 
(Preis  DZ: 48 USD inkl. Frühstück.) Man spricht Englisch!
 
 
 Strassenzustand, Orientierung
 
 Die wichtigen Hauptdurchgangsrouten befinden sich in einem akzeptablen 
Zustand. Der Verkehr in den Städten (auch in Bishkek) hält sich 
(vorerst noch?) in durchaus erträglichen Grenzen. Vorsicht vor fehlenden 
Kanaldeckeln in Bishkek!!
 In den Bergen des Tien Shan durchweg nur Schotterstrassen in unterschiedlichem Zustand. 
Dennoch meist keine (höchstens unwetterbedingte) Probleme für 4WD-Fahrzeuge.
 Innerhalb der Städte sehr selten Orientierungstafeln, auch
ausserhalb der Orte in der Regel nur wenige Wegweiser.
 
 
 Kontrollen unterwegs
 
 Keine.
 Bei der Fahrt zum Issyk-Kul See wird eine Umweltabgabe von 500 som 
(12,50 USD) fällig.
 
 
 Sicherheit
 
 Bei entsprechender Wahl des freien Übernachtungsplatzes ist nirgendwo 
mit Belästigungen oder der Gefahr eines Überfalls zu rechnen. 
Vorsichtigen Gemütern empfiehlt es sich, in Nähe von Yurten oder 
Anwesen zu übernachten und den Leuten dafür etwa 100 som zu geben.
 Die Bandenkriminalität in den Städten scheint, Pressemeldungen 
zu Folge, eher im Zunehmen begriffen zu sein. Also nach Anbruch der Dunkelheit 
in Bishkek und Osh besser das Taxi nehmen als zu Fuss unterwegs zu sein.
 
 
 Visas für Nachbarländer
 
 Bishkek ist ein idealer Standort zur Beschaffung von Visas für die Weiterreise 
in Nachbarländer oder fernere Destinationen:
 
 Uzbekistan: Tynystanov 213, Bearbeitungsdauer: 1 Woche
 Tadjikistan: neue Adresse: Karadajnskaja 36 (in neuem Villenviertel 
südlich der Gorki Strasse), Expressvisum 1 Tag, ohne LOI, 100 USD.
 Afghanistan: neue Adresse: Gorki 210
 Indien: Chuy 164A: Antragsabgabe nur vormittags, Bearbeitungsdauer 4 Tage, 
2250 som.
 
 
 Trekking und Bergsteigen im Tien Shan
 
 Beim Besuch des Tien Shans wurde uns klar, dass Kirgisien ein ideales Land 
für Trekker und 'professionelle' Höhenbergsteiger ist. Es gibt eine 
Unzahl attraktiver Bergziele, auch viele noch unerstiegene Berge, die in 
faszinierenden 7000ern gipfeln (Peak Lenin 7134m, Peak Kommunismus 7495m, 
Khan Tengri 7010m, Peak Pobeda 7439m). Ganz im Gegensatz zu dem Bergen des 
Himalayas oder Karakorums sind diese Gipfelgiganten sehr einsam. Aufstieg nur 
im professionellen Expeditionsstil möglich. Organisatorische Hilfestellung 
hierzu bietet das International Trekking Center 'Asia Mountains' in Bishkek. 
Infos über
 
 www.asiamountains.co.uk
 
 oder
 
 www.asiamountains.elcat.kg.
 
 
 
 Überblick Länderinfos
 
 
 
 
 
 
 China
 
 
 Visa
 
 Zur Einreise wird ein Touristenvisum (Kategorie L) benötigt, das bei jedem chinesischen 
Konsulat ohne weiteres erhältlich ist. (Ausstellung am Tag der Beantragung gegen 
extra Gebühr).
 Zur Einreise mit dem privaten Fahrzeug werden darüber hinaus eine Unzahl 
spezieller Genehmigungen verlangt, u.a. eine chinesische Zulassung des Fahrzeugs 
(chinesische Nummerntafeln) und ein befristeter chinesischer Führerschein.
Diese Einreiseunterlagen, ebenso wie die Zollpapiere für die temporäre Einfuhr 
des Fahrzeugs (kein Carnet erforderlich!), werden von dem Reisebüro  organisiert, das auch 
den (vorgeschriebenen) chinesischen Reisebegleiter stellt.
 
 Um die Reise mit dem Auto von Kirgisien (Torugart-Pass) über Golmud 
nach Tibet und Nepal zu organisieren, war die Einholung von Genehmigungen in Beijing 
und den zu bereisenden Provinzen (Xinjiang, Gansu, Qinghai und Tibet) erforderlich. 
Die Reise durch China scheiterte letztlich daran, dass alleine die Polizeibehörden 
von Xinjiang die Erteilung der Durchreisegenehmigung mit dem Fahrzeug durch ihre 
Provinz bis zum Nimmerleinstag verzögern wollten. Angeblich erwarteten sie 
Unruhen in der Provinz anlässlich des 50. Jahrestages des Anschlusses Xinjiangs  
an China. Eine zusätzliche Erklärung für die Verweigerung der Einreise 
mit dem Fahrzeug bestand in der Aussage, die Behörden in Peking 
hätten damit auf einen Vorfall reagiert, bei dem eine australische Autoreisegruppe 
von der genehmigten Fahrtroute abgewichen und gezielt in ein militärisches 
Sperrgebiet eingedrungen sei und konsequenterweise verhaftet wurde.
 
 Eine Diskussion mit Herrn Lan Xu vom deutsch-sprachigen Team von 
NAVO-TOUR 
in Chengdu über diese überraschende und unerfreuliche Situation ergab folgenes:
 
 Angeblich sei es seit 2004, also dem Jahr, in dem wir unsere 8.000 km-Tour durch 4 
chinesische Provinzen gemacht hatten, nicht mehr möglich, mit einem einzelnen 
Fahrzeug durch mehr als eine Provinz zu fahren. So sei es zwar gestattet, natürlich 
unter Einhaltung aller sonstigen Vorschriften, zum Beispiel durch die Provinz Xinjiang 
mit einem einzelnen Privatfahrzeug zu reisen. Es sei aber ausgeschlossen, eine Genehmigung 
zur Weiterfahrt in eine Nachbarprovinz zu erhalten. Hierfür sei ein zweites Fahrzeug 
zwingend vorgeschrieben, zumindest zum Zeitpunkt der Beantragung der Reisegenehmigungen.
 
 
 Obligate Reisebegleitung bei privaten Kfz-Reisen
 
 Touristen, die mit dem eigenen Auto China bereisen wollen, kommen also nicht umhin, 
 in den sauren Apfel zu beissen und ein qualifiziertes China-Reisebüro mit der kostspieligen Erledigung 
 aller Formalitäten zu beauftragen. Die Beschaffung der Vielzahl vorgeschriebener 
 Genehmigungen hängt dabei von der Auswahl  
 der chinesischen Reiseagentur und deren Professionalität ab. Die anlässlich 
 dieser Reise gemachten Erfahrungen lehrt, dass hier  prinzipiell vom Schlimmsten 
 auszugehen ist!
 Wir kannten das chinesische Reisebüro 'Xinjiang Comfort Nature Travel Co Ltd' 
 schon von der 4-wöchigen Tour in 2004, bei der alles minutiös, wie 
 geplant, klappte.
 So hatten wir keinerlei Bedenken, auch dieses Mal die Firma in Urumqi mit der 
 Beschaffung aller Genehmigungen zu beauftragen. Schon im Mai überwiesen 
 wir einen Anzahlungsbetrag nach China, damit die Aktion der Beschaffung der 
 Genehmigungen starten konnte. Seit diesem Tag standen wir in ständigem 
 eMail-Kontakt mit Kong, der das Angebot erstellte und uns wie bei den letzten 
 beiden Reisen durch China begleiten sollte. Bis 10 Tage vor Einreise nach 
 China gab es kein einziges Anzeichen dafür, dass es Probleme geben könnte.
 Im Gegenteil: wir wurden permanent beruhigt und unsere wiederholten Anfragen nach dem 
 Stand der Dinge als unpassend dargestellt. Erst in Naryn, 2 Tage vor Einreise 
 nach China, kam heraus, dass die Einreise mit dem Fahrzeug zum 
 vorgesehenen Termin nicht möglich sein würde, da die Genehmigung 
 der Polizeibehörden Xinjiangs, die Einreise des Fahrzeugs betreffend, noch 
 nicht erteilt wurde. Ein Termin hierfür konnte nicht genannt werden. Damit 
 war die Tibet-Tour gestorben. Von der Möglichkeit, die geplante Tour 
 ohne Auto, also als Backpacker, durchzuführen, wollten wir keinen Gebrauch machen.
 
 Wir können nur allen China-Interessenten raten, viele Monate vor dem Reiseantritt mit 
 seriösen heimischen China-Reiseagenturen zusammenzuarbeiten, trotz der dadurch
 ca. 30 Prozent höheren Buchungskosten und darauf zu bestehen, die Qualifikation des vorgesehen 
 Begleiters bzw. des Ersatzmannes (z.B. Fremdsprachenkenntnisse, nachgewiesen durch Zeugnisse) 
 vertraglich abzusichern. Bei Interesse wende man sich an China Tours in Hamburg:
 
 eMail:         
info@chinatours.de
 Webseite:   
www.ChinaTours.de
 
 Damit ist aber nicht ausgeschlossen, dass aus irgendwelchen mysteriösen Gründen 
die Einreise mit dem Privatfahrzeug nach China, trotz Vorhandensein aller 
Voraussetzungen, letztlich doch scheitert!
 
 Anmerkung: Die Anzahlung auf den Reisepreis in Höhe von 3.035 USD wurde uns 
anstandslos zurücküberwiesen!
 
 
 
 Überblick Länderinfos
 
 
 
 
 
 
 Uzbekistan
 
 
 Visa
 
 Wegen der erzwungenen, totalen Umstellung des Reiseplanes musste ein 
uzbekisches Visum in Bishkek eingeholt werden. Zur Beantragung im Konsulat muss 
man sich rechtzeitig in eine Warteliste eintragen lassen. Abzugeben sind ein 
Antragsformular, 2 Passbilder und eine Kopie der Datenseite des Reisepasses. 
Als Österreicher oder Deutscher ist kein LOI erforderlich. Der Pass bleibt 
bis zur Eintragung des Visums beim Antragsteller. Nach 7 Arbeitstagen kann wieder 
am Konsulat vorgesprochen werden. Erst zu diesem Zeitpunkt wird der Antrag geprüft! 
Wenn alles in Ordnung ist, kann der Pass mit Visum dann am Nachmittag des gleichen Tages 
abgeholt werden. Kosten 72 USD (1 Einreise mit definiertem Aufenthaltszeitraum).
Keine Multiple Entry Visa in Bishkek!
 
 Bei unserer Rückreise aus Tadjikistan nach Uzbekistan mussten wir wegen des 
in Bishkek nicht erteiltem 'multiple entry'-Visum in Dushanbe erneut ein uzbekisches Touristenvisum einholen.  
Dabei wies man bedauernd auf 'neue Regeln' hin, die vorschreiben würden, dass 
Touristen ein Einladungsschreiben einer uzbekischen Agentur benötigen 
würden, das zur Genehmigung beim uzbekischen Aussenministerium eingereicht 
werden müsse, von wo aus es nach erfolgter Genehmigung zur entsprechenden 
Botschaft weitergeleitet würde.
 Diese Regelung war uns völlig neu und so wandten wir uns per email 
an das österreichische Aussenministerium in Wien, von wo am naechsten 
Tag die Bestätigung kam, dass österreichische Staatsbürger das 
Touristenvisum auch ohne LOI bekommen. Mit einem entsprechenden Anschreiben an 
den Konsul und der email-Antwort aus Wien wurde dann im zweiten Anlauf der 
Visaantrag angenommen und das Visum bereits nach 3 Tagen für 92 USD erteilt.
 
 
 Grenzübertritt
 
 Der Grenzübertritt auf dem  Weg von Osh nach Andijan bei Khojaabad gestaltete 
sich äusserst unproblematisch: Einreisestempel ohne Ausfüllen irgendwelcher 
Formulare, Carnet (obwohl für UZ nicht gültig) wird vom Zoll verlangt und abgestempelt, keine Zolldeklaration, keine Durchsuchung des Fahrzeugs, 
keine Kfz-Versicherung. Geldwechsel schon bereits auf kirgisischer Seite der 
Grenze vornehmen, da auf uzbekischer Seite keine Wechselbuden vorhanden. Die nächste 
Wechselmöglichkeit bei Bank in Khojaabad.
 
 Ausreisestempel ohne Kontrolle der OVIR-Registrationen durch die Hotels.
Bei der Ausreise östlich von Samarkand an der A377 musste eine Zolldeklaration 
ausgefüllt werden. Diese verblieb bei dem Zollbeamten. Nach einer solchen 
von der Einreise wurde nicht gefragt. Das Ausstempeln des Carnet bereitete den 
Beamten einige Mühe.
 
 Die zweite Einreise von Tadjikistan kommend verlief äusserst zügig innerhalb 
einer Viertelstunde. Die Zolldeklararation wurde 2-fach vom Beamten für uns 
ausgefüllt, ein Exemplar verblieb bei uns. Die Einfuhr des Fahrzeugs 
konnte diesmal ohne Carnet erfolgen.
 
 
 OVIR Passregistrierung
 
 Bei Hotelübernachtungen wird eine OVIR-Registration routinemässig 
und kostenlos durchgeführt. Als Beleg hierfür erhält man 
entsprechende Registrierungszettel, die bis zur Ausreise aufzubewahren sind. 
Wir wurden weder an der Grenze noch von einem Polizeibeamten daraufhin kontrolliert.
 
 
 Geldwechsel
 
 Keine Geldwechselmöglichkeit an der Grenze Osh/Khojaabad. Die nächste 
Bank befindet sich in Khojaabad.
 Wechselkurs: 1 USD entspricht 1.170 som, 1 EUR entspricht 1.410 som
 Relativ wenige Geldwechselmöglichkeiten, auch in Tashkent. Nur wenige 
Bankautomaten. VISA und MAESTRO sind nicht sehr weit verbreitet. Viele Möglichkeiten 
des Geldtransfers mit WESTERN UNION.
 
 
 Treibstoffversorgung
 
 Dichtes privates Tankstellennetz. Während der Dauer unseres Aufenthaltes  
im Land (Oktober 2005) herrschte katastrophale Treibstoffknappheit in ganz 
Uzbekistan, so auch in den grösseren Städten, Tashkent eingeschlossen. 
80 Prozent der Tankstellen waren geschlossen, am Grossteil der übrigen reihten 
sich endlose Schlangen wartender Fahrzeuge. Völlig unerwartet gab es am Land 
hin und wieder geöffnete Tankstellen, die zumindest Diesel zum normalen Preis 
verkauften. Die meisten der einheimischen Fahrer deckten sich literweise aus 
Plastikflaschen am Strassenrand oder über den prosperierenden Schwarzmarkt ein.
 Dieselpreis: ca. 400 som (ca. 30 EUROcent). Dieselqualität: akzeptabel.
 
 
 Lebensmittel
 
 Grosse Lebensmittel-Supermärkte wie in Russland oder Kasachstan haben wir 
in Tashkent nur wenige gesehen, z.B. das MIR-Einkaufszentrum nahe des Amir Timur 
Platzes im Zentrum. In dieser grossen Stadt gibt es verstreut in allen Stadtvierteln weitere 
Supermarkets mit europäischen und türkischen Lebensmitteln. 
In allen Stadtteilen findet man grosse Markthallen mit einem riesigen 
Angebot an Obst, Gemüse, Fleisch und Brot. Angeschlossen sind stets kleinere 
Lebensmittelgeschäfte, die ein breitgefächertes Angebot an einfachen 
Lebensmitteln anbieten. Darüberhinaus gibt es in den grösseren 
Städten kleinere Supermärkte und Läden, die den alltäglichen 
Bedarf abdecken.
 
 
 Übernachtungsmöglichkeiten
 
 In den dichtbesiedelten Landesteilen (Ferganatal u.a.) ist es sehr schwierig, 
freie Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Eventuell ergeben sich 
dort, nach Rücksprache mit dem Geschäftsführer, Stellmöglichkeiten 
bei Teehäusern oder Tankstellen.
 In den Wüsten- und Bergregionen hingegen sind stets geeignete Übernachtungsplätze 
zu finden.
 Die Preise für Hotelübernachtungen in Tashkent beginnen bei 30 USD (DZ). 
Empfohlen werden kann das SAM-BUH Hotel in Tashkent. Abgeraten werden muss vom hochgelobten 
ORZU-Hotel im gleichen Stadtbezirk, das zum selben Preis schäbige, 
heruntergekommene Zimmer mit einem ekelhaften Frühstück anbietet. In 
Samarkand und Buchara ist mit Zimmerpreisen ab 40 USD zu rechnen.
 Vom Oybek Hotel in Moynak muss dringend abgeraten werden. Es ist die 5 USD für 
einen Stellplatz absolut nicht wert. Besser fährt man die Teerstrasse 
durch den Ort etwa 5km weiter und verlässt dann die Strasse nach Norden, wo man in der 
Steppe überall einsame und schöne Plätze findet.
 
 
 Strassenzustand, Orientierung
 
 Die wichtigen Hauptdurchgangsrouten und drittklassigen Nebenstrassen 
befinden sich in einem akzeptablen 
Zustand, zum Teil wurden die Strassen zu 4-spurigen Autobahnen neu ausgebaut 
oder welliger Schlaglochasphalt erneuert. Der Verkehr in den Städten 
(auch in der Metropole Tashkent!) hält sich in durchaus erträglichen 
Grenzen.
 Innerhalb der Städte sehr selten Orientierungstafeln, auch
ausserhalb der Orte in der Regel nur wenige Wegweiser. Besonders problematisch 
in dieser Hinsicht ist Samarkand.
 
 
 Kontrollen unterwegs
 
 Vereinzelt freundliche-neugierige Anhaltungen durch Verkehrspolizei an fixen 
Checkpoints. Mit Radarkontrollen ist auf Überlandstrassen jederzeit zu 
rechnen.
 
 
 Sicherheit
 
 Keinerlei Bedenken, auch was die Städte betrifft.
 
 
 Visas für Nachbarländer
 
 Auch Tashkent ist ein idealer Standort zur Beschaffung von Visas für die 
Weiterreise in Nachbarländer oder fernere Destinationen.
 Wir holten hier zur Rückreise das Visum für Kasachstan ein (2 Tage 
Bearbeitungszeit, 40 USD pro Pass).
 
 
 Camping-Gaz
 
 Einen geeigneten Adapter (Sicherheits-Flaschenventil) vorausgesetzt, lassen sich 
Camping-Gaz-Flaschen vom Typ 907 an jeder Gas-Tankstelle mit Butan problemlos 
auffüllen (ca. 1 USD).
 
 
 
 Überblick Länderinfos
 
 
 
 
 
 
 Tadjikistan
 
 
 Visa
 
 Visa für Tadjkistan erhält man in den Nachbarländern schnell 
und ohne LOI. Wir holten uns das Touristenvisum in Bishkek (siehe Kirgisien). 
In Österreich bietet sich an, das Visum und gleichzeitig des GBAO-Permit  
für den Pamir-Highway  bei der tadjikischen Botschaft in 
Wien zu besorgen.
 
 
 Grenzübertritt
 
 Die Einreise von Kirgisien bei Karamik, am westlichen Ende des Alay Valleys scheiterte, da es sich 
hierbei um einen scharf kontrollierten lokalen Grenzübergang handelt.
 Am Grenzübergang von Samarkand nach Pendjikent ist Vorsicht angebracht 
hinsichtlich der Korruption beim Zoll. Wir mussten gegen Quittung 25 USD als 
'Umweltabgabe' für 25 Tage Aufenthalt bezahlen sowie weitere 4 USD (mit Quittung) für die 
'Desinfektion' des Fahrzeugs.
 Nicht erhalten hatten wir hingegen eine temporäre Einfuhrgenehmigung für 
das Fahrzeug und Migrationskarten. Der Zollbeamte wies uns aber eindringlich darauf 
hin, die temporäre Einfuhrgenehmigung beim Zoll in Dushanbe zu besorgen, 
andernfalls könne das Fahrzeug nach Ablauf von 8 Tagen beschlagnahmt 
werden.
 Eine sehr gut Deutsch sprechende Zollbeamtin vermittelte uns wiederholt die 
Erwartung des Zollbeamten, für seine Dienste bezahlt zu werden. 
Auf meine Frage, wieviel Geld er denn wolle, hiess es nur 'Dollar, Euro'. Er bekam 
nichts, was allerdings die Bearbeitung etwas verzögerte...
 
 
 Zollpapier für die temporäre Einfuhr des Fahrzeugs
 
 Da wir die Beschlagnahme des Fahrzeugs durch die in Dushanbe unzähligen, 
auf Autofahrer lauernden Polizisten nicht riskieren wollten, entschlossen wir uns, 
dieses Papier zu besorgen. Nach Besuch von 2 Standorten des Zolls, 5 Dienstgebäuden
und 10 Dienstzimmern waren wir endlich an der richtigen Stelle gelandet. Zuständig ist 
das städtische Zollamt südlich des Gebäudes des Staatscircus in der 
Karabaevstrasse.
 Nach einigem Hin und Her erklärte sich der Beamte bereit,
dieses Papier auszustellen, freilich nur gegen Bezahlung, ohne Quittung. Zur 
Bestärkung seiner Forderung behauptete er, die an der Grenze gezahlten 29 
USD seien unrechtmässig gefordert und bezahlt worden, ich müsse diesen 
Betrag daher noch einmal an ihn entrichten, was ich gezwungenermassen dann auch 
tat.
 
 
 OVIR Passregistrierung
 
 Obwohl gerüchteweise behauptet wird, die OVIR-Registration würde nur 
bei der Ausreise am Flughafen kontrolliert, nahmen wir den Aufwand und die Kosten 
hierfür in Kauf, um einer Strafe von angeblich 200 USD zu entgehen. Mit der  
OVIR-Registration beauftragt man am besten die halbstaatliche Touristenorganisation 
'SAYOH', die den Stempel durch gute Beziehungen  innerhalb von 2 Tagen 
besorgen kann (normalerweise 2 Wochen oder gar nicht!). Die OVIR-Registrierung wurde 
bei der Ausreise in Tursunzadeh genau geprüft.
 
 
 SAYOH
 
 Die beste und hilfreichste Anlaufstelle bei Problemen jeglicher Art ist SAYOH, 
 'STATE UNITARY TOURISM ENTERPRISE'. Adresse: 334025 Dushanbe, Shota Rustaveli 22.
 Man kontaktiert Herrn Foteh Nasibov, der ein wenig Englisch spricht, über Telefon  
 (++992 372) 234233 oder per eMail sayoh@bk.ru. 
 Herr Nasibov kümmert sich um eine Vielzahl Touristen betreffende Belange wie u.a. 
 OVIR-Registrierungen, Visaverlängerungen und Pamir (GBAO)-Genehmigungen. Man wende sich mit   
  diesen Anliegen nicht an irgendwelche Agenturen, da diese das Anliegen  nur an SAYOH 
  weitergeben. Selbstverständlich verrechnet SAYOH für seine Dienstleistungen 
  feste Sätze (ca. 25 USD pro Vorgang, zusätzlich zu den Grundgebühren 
  z.B. von OVIR).
 Der Kontakt mit Herrn Nasibov sollte am effektivsten im persönlichen 
  Gespräch gesucht werden. Per email ist die Kontaktmöglichkeit derzeit 
  eher nicht gegeben.
 
 
 The Great Game Travel Co.
 
 In gewissen Fällen ist es trotz des oben gesagten sinnvoll, eine Agentur 
zu kontaktieren und nicht SAYOH, nämlich dann, wenn man den Pamir-Highway 
von Sary Tash nach Khorog befahren will und in Murgab kein GBAO-Permit erhalten 
kann.
 Erfahrungsgemäss ist der Firmeninhaber Michael Davis bereit, das Permit zu besorgen 
und schon vor Reiseantritt dem Interessenten per eMail-Anhang zukommen zu 
lassen. Die Bezahlung erfolgt per Internet-Banking auf ein englisches Konto.
 Alle übrigen Leistungen, soweit sie Autoreisende erwarten, sind absolut 
zu vergessen. Michael Davis ist zu sehr mit seiner christlichen Missionsarbeit 
befasst, als dass er Interesse daran hätte, Autoreisenden mit ihren speziellen 
Fragen weiterzuhelfen oder gar mit Rat und Tat bei der Lösung akuter Probleme 
beiseite zu stehen. Dazu fehlt ihm auch jegliche Kompetenz.
 Wir sind in seinem Guesthouse abgestiegen und fanden eine ziemlich verkommene 
Unterkunft vor, um die sich niemand wirklich zu kümmern schien. Das grösste 
Problem stellte dabei die Wasserversorgung da, die tagelang völlig ausfiel. 
Stromausfälle sind ebenfalls an der Tagesordnung.
 
 
 PAMIRS - roof of the world
 
 Hier findet man sehr ausführliche und aktuelle Informationen (Stand: 07/2007) zu 
Reisen nach und durch Tadjikistan.
 
 
 Pamir Travel Ltd
 
 Schliesslich möchte ich hier Sadoullo Khasanov, dem Inhaber dieses 
Touristenunternehmens mit Sitz in Dushanbe und Tashkent, nicht unerwähnt lassen. 
Sadoullo war uns schon bei unserer ersten Reise nach Tadjikistan von grosser Hilfe. 
Er ist in der Lage, alle Wünsche speziell von privatreisenden Autotouristen zu 
erfüllen (OVIR-Registration, GBAO-Permit, Unterkunft etc.). eMail-Kontakt über 
adventure@pamir-travel.com.
 
 
 Geldwechsel
 
 Keine Geldwechselmöglichkeit an der Grenze Samarkand/Pendjikent. Die nächste 
Bank befindet sich in Dushanbe.
 Wechselkurs: 1 USD entspricht 3.18 somani, 1 EUR entspricht 3.78 somani.
 Relativ wenige Geldwechselmöglichkeiten am Lande. Nur wenige 
Bankautomaten. VISA und MAESTRO sind nicht sehr weit verbreitet. 
Möglichkeiten des Geldtransfers mit WESTERN UNION.
 
 
 Treibstoffversorgung
 
 Die Treibstoffversogung ist hauptsächlich auf Benzin ausgerichtet. Es gibt 
nur wenige, schwer zu findende Tankstellen, die Diesel ('Saljanka') anbieten.
Preis: 1.50  somoni (ca. 40 EUROcent), im Pamir ca. das doppelte, falls Diesel 
dort überhaupt erhätlich.
 
 
 Lebensmittel
 
 Grosse Lebensmittel-Supermärkte wie in Russland oder Kasachstan gibt  es 
in Dushanbe keine. In allen Stadtteilen gibt es jedoch kleinere Lebensmittelläden,
die den Grundbedarf decken. Zusätzlich sind dort unterschiedlich grosse Märkte 
mit einem grösseren Angebot an Obst, Gemüse und Brot und weiteren 
Bedarfsgütern zu finden. Am Lande hält sich das Angebot in engen Grenzen.
 
 
 Übernachtungsmöglichkeiten
 
 In den dichter besiedelten Landesteilen ist es schwierig, 
freie Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Eventuell ergeben sich 
unterwegs, nach Rücksprache mit dem Geschäftsführer, Stellmöglichkeiten 
bei Teehäusern.
 In Frage kommen auch die Gästehäuser der Aga Khan Foundation, die in 
Gorni Badakhshan in vielen Orten vertreten ist.
 Die Hotelsituation in Dushanbe ist angespannt. Das Grosshotel 'Tajikistan' wird derzeit 
einer Modernisierung unterzogen, das 'Dushanbe' ist so gut wir geschlossen und 
wird demnächst wohl auch renoviert. Das Serena-Hotel ist über das Planungsstadium 
noch nicht hinausgekommen.
 Das Gästehaus von Michael Davis nahe der deutschen Botschaft im Norden kommt 
nur im Notfall in Frage. (30 USD pro DZ mit Gemeinschaftklo und Dusche)
 
 
 Strassenzustand, Orientierung
 
 Mit Ausnahme der Hauptverbindung zu Aussenwelt, der Strasse von Dushanbe 
nach Westen zur Grenze nach Uzbekistan bei Tursunzadeh, befinden sich alle 
Strassen (auch der Pamir-'Highway') in einem streckenweise schrecklichen und 
potentiell sehr gefährlichen Zustand. Sie sind oft nur einspurig, ohne 
Belag, bei oder nach Schlechtwetter äusserst muren-, stein- und felsschlaggefährdet.
 
 
 Kontrollen unterwegs
 
 Buchstäblich hunderte von Polizistenteams auf gewissen Hauptstrassen in 
Dushanbe. Wir blieben von Kontrollen und Schikanen unerklärlicherweise 
verschont, was die einheimischen Autofahrer nicht behaupten können.
 Auf den Landstrassen kaum Kontrollen, von den Kontrollen auf dem 
Pamir-Highway in Gorni-Badakhshan abgesehen.
 
 
 Sicherheit
 
 Bei der Suche nach Übernachtungsplätzen ist besondere Umsicht geboten. 
Von langen Fussmärschen im nächtlichen Dushanbe sollte besser 
abgesehen werden.
 
 
 
 
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