Reiseinformationen
Im Herzen Zentralasiens
© Reinhart Mazur, 2005-2008
Die nachfolgenden
Länderinformationen
beziehen sich auf eine Reise mit dem Toyota LandCruiser HZJ75, die wir von Mitte
August bis Ende November 2005 unternahmen. Wie sehr sich die Reisebedingungen in kurzer
Zeit ändern können, zeigt ein Vergleich mit den Infos zu unseren Reisen nach
Zentralasien in
2002
und
2004.
Reiseroute (17.710 km):
Österreich (360 km)
Nussdorf/Attersee-Wien-Nickelsdorf (360 km)
Ungarn (500 km)
Hegyeshalom-Györ-Budapest-Polgar-Nyiregyhaza-Vasarosnameny-Beregsurany
Ukraine (1.250 km)
Luschanka-Beregove-Mukacevo-Stryi-Lemberg(Lwov)-Rovno-Zitomir-Kiew-
Brovary-Sumy-Yunakivka
Russland (2.670 km)
Sudscha-Kursk-Voronesh-Tambov-Penza-Toljatti-Ufa-Celjabinsk-Kurgan-Petukhovo
Kasachstan (5.300 km)
Hinfahrt: Mamlyutka-Petropawlowsk-Astana-Karaganda-Qarqaraly-Ayaköz-Maqanshy-
Üsharal-Taldyqorghan-Saryözek-Almaty-Korday
Rückfahrt: Shymkent-Turkestan-Qyzylorda-Baikonur-Chromtau-Aktöbe.
Kirgistan (3.230 km)
Bishkek-Balykichy-Karakol-Tien Shan-Naryn-Bishkek-Osh-Sary Tash- Alay Tal-Osh
China (0 km)
Uzbekistan (3.990 km)
Hinfahrt: Khojaabad-Andijan-Qoqand-Tashkent-Samarkand Rückfahrt:
Denav-Termiz-Qarshi-Buchara-Nukus-Moinaq-Uchquduq-Nurata-Jizzakh-Tashkent
Tadjikistan (410 km)
Pendzhikent-Ayni-Anzob Pass-Dushanbe-Tursunzadeh
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Länderinformationen
Ungarn
Ukraine
Russland
Kasachstan
Kirgistan
China
Uzbekistan
Tadjikistan
Ungarn
Grenzformalitäten
Zügige Einreise ins neue EU-Land Ungarn am Autobahnübergang bei Nickelsdorf.
Bei der Ausreise in die Ukraine bei Beregsurany kleiner Stau lokaler Fahrzeuge,
10 Minuten Wartezeit. Auto wird praktisch durchgewunken.
Autobahnvignette
Zur Benützung der ungarischen Autobahnen muss eine Vignette gekauft werden.
Diese sind bereits in Österreich an der Grenze oder u.a. an ungarischen
Tankstellen erhältlich, die am Strassenrand mit dem Schild
'Matrica - Vignette' gekennzeichnet sind. Preis 7 EURO für 4 Tage Fahrt mit
LandCruiser. Mit Kontrollen ist zu rechnen!
Treibstoffversorgung
Sehr dichtes Tankstellennetz. Diesel kostet ca. 270 HUF (ca. 1,16 EUR)
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Ukraine
Grenzformalitäten
Einreise am kleinen (aber internationalen) Grenzübergang bei Luschanka mit
modernen Abfertigungsanlagen. Nach einer staubedingten 1-stündigen Wartezeit
waren die nunmehr völlig unkomplizierten Einreiseformalitäten nach einer
Viertelstunde erledigt! Visa wurden keine benötigt, die Zolldeklaration
entfiel, das Fahrzeug wurde im Pass eingetragen. Flüchtiger Blick auf das
mitgeführte Gepäck.
Die von der neuen Regierung Viktor Juschtschenko geforderte drastische
Vereinfachung und Entbürokratisierung des Grenzverkehrs, einschließlich
der Beseitigung der bekannten verbreiteten Korruption unter den Grenzbeamten
wurde sichtlich erfolgreich angegangen! Es gibt nun auch grosse Anschläge
an den Abfertigungsgebäuden mit Hinweisen auf Beschwerdetelefone.
Nahe des Zollgebäudes besteht die Möglichkeit des Geldwechsels.
Von den Angeboten diverser Autoversicherer ausserhalb des Zollgebäudes
muss kein Gebrauch gemacht werden, da die Grüne Versicherungskarte in
UA gilt.
Ausreise nach Russland auf der M03 nach Sumy bei grossem internationalen
Grenzübergang ohne Wartezeit! Kurze Passkontrolle und Fahrzeugkontrolle.
Dauer der Prozedur: 10 Minuten.
Geldwechsel
1 EURO = 5,90 UAH (Griwna). Wenig Wechselmöglichkeiten. In den grossen
Städten auch Bankomaten.
Treibstoffversorgung
Sehr dichtes Netz meist moderner Grosstankstellen. Diesel überall erhältlich.
Dieselpreis (kleine Differenzen zwischen den Tankstellen): 3,65 UAH
(entspricht ca. 0,62 EUR). Dieselqualität unterschiedlich von Tankstelle
zu Tankstelle und abhängig vom Vertriebsnetz.
Lebensmittel
Bescheidene, aber ausreichende Einkaufsmöglichkeiten am Land in kleinen Geschäften
('Magazin', 'Produkti'), die den alltäglichen Bedarf befriedigen (Brot, Butter, etc.)
Darüber hinaus gibt es viele auf Getränke spezialisierte Läden, in denen
alle Sorten von Softdrinks, aber auch Trinkwasser in Flaschen angeboten werden. Obst und
Gemüse werden häufig am Straßenrand von Bauern feilgeboten.
In den grossen Städten existieren Supermarkets mit riesigem Angebot
aller erdenklicher, oft europäischer, bzw. deutscher Waren.
Übernachtungsmöglichkeiten
Campingplätze im unserem Sinne sind unbekannt, selbst in Ferienregionen wie
der Krim. TIR-Parkplätze existieren trotz Ankündigung nicht oder sind in
katastrophalem Zustand. Das gleiche gilt für Motels oder Hotels, solche in grösseren
Städten vielleicht ausgenommen, die aber sehr teuer sein können
(bis mehr als 100 USD pro Zimmer). So bleibt nur eine naturnahe Übernachtung im Bereich der Wald- und Buschhecken,
von denen die riesigen Felder im ganzen Land gesäumt sind. Dort ist stets
ein sichtgeschützter, ungestörter Platz zu finden! Zufahrtsmöglichkeiten
jahreszeitlich bzw. wettermässig bedingt gelegentlich durch Schlamm sehr
erschwert.
Strassenzustand, Orientierung
Das Fernstrassennetz ist gut ausgebaut, dennoch ist immer wieder mit bösen
Überraschnungen (Schlaglöcher, Rippeln, schlecht geflickte Stellen, etc.)
zu rechnen. 80-90 km/h schien uns eine vernüftige Reisegeschwindigkeit. In
bestimmten Landesteilen (z.B. im Karpatenbereich) ist der Strassenzustand sehr schlecht
(unzählige tiefe Schlaglöcher). Noch schlimmer, fast schon katastrophal schlecht,
sind oft die Strassen innerorts.
Die Durchgangsstrassen sind ausreichend (in Kyrillisch) beschildert, bei Stadtdurchfahrten
kommt es häufig vor, dass eine Wegweisung plötzlich endet. Hier hilft dann
nur der GPS.
Eine neue Teerstrasse europäischen Standards führt von Mukacevo an der Grenze zur
Slowakei und Ungarn durch die Karpaten über Stryj nach Lemberg (Lvov) .
Kontrollen unterwegs
Schikanösen Polizeikontrollen sind wir in der Ukraine bei dieser Reise nicht
begegnet. Alle Überwachungsstationen an den Verkehrsknotenpunkten waren
aufgegeben. Kontrollen der Dokumente fanden unterwegs nicht mehr statt.
Die Verkehrspolizei ist aber immer noch sehr aktiv. Sie ist mit
Geschwindigkeitskontrollen mittels angeblicher Dopplerradargeräten
überall anzutreffen. Am besten, man hält sich an die jeweils
vorgeschriebene Geschwindigkeit.
HINWEIS!
Wie ein Forumsmitglied im
Buschtaxi-Forum berichtet, ist der Transit durch die Ukraine mit Fahrzeugen, die älter
als 8 Jahre sind, angeblich verboten.
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Russland
Visa
Zum Bereisen Russlands gibt es eine Vielzahl in Frage kommender Visatypen. Ihnen
allen ist gemein, dass zu ihrem Erhalt ein erheblicher Aufwand an Bürokratie
und ein noch grösserer finanzieller Aufwand erforderlich ist.
Es ist daher angeraten, ein auf Russland-Reisen spezialisiertes Reisebüro
oder ein Visa-Beschaffungsbüro mit der Besorgung der Visa zu beauftragen.
Das kostet zwar zusätzlich Geld, schont aber Nerven und spart Zeit.
Wir möchten hier jenes Büro empfehlen, mit dem wir die allerbesten Erfahrungen
gemacht haben. Es besorgte uns innerhalb weniger Stunden (!!) per eMail die nötigen Voucher, die zur Erlangung
der russischen Visa in Dushanbe (wie sonst überall auch) erforderlich sind. Man wende sich also
an: Frau Schneller oder Frau Haas,
Sicher Reisen GmbH
in München, eMail:
info@sicher-reisen.de.
HINWEIS:
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass im Visum vermerkt wurde,
dass die Einreise mit dem Fahrzeug erfolgt! Ansonsten ist möglicherweise
mit Zurückweisung bei der Einreise zu rechnen!
Grenzformalitäten
Dank der russischen Bürokratie erwies sich die Einreise als etwas mühsam,
nicht nur wegen unserer fehlenden Russisch-Kenntnisse. Immerhin war die Prozedur nach
etwas über 1.5 Stunden überstanden. Dennoch kann der Grenzübergang
bei Sudscha sehr empfohlen werden, wird dort doch systematisch und professionell abgefertigt!
Im Zuge der Passkontrolle wurde von dem Grenzbeamten die 'Migration-Card' ausgefüllt.
Diese ist bis zur Ausreise aufzubewahren. Zusätzlich wurden die vom
Visabeschaffungsbüro bereitgestellten 'Talons' verlangt.
Einen grösseren Aufwand stellte die Ausstellung des Zolldokuments für
die temporäre Einfuhr des Fahrzeugs ('vremijene voss', eine Art Carnet de Passage) dar.
Im Vergleich mit der Aktion bei der letzten Reise 2004 ist festzustellen, dass an
diesem Grenzübergang sehr zügig gearbeitet wurde. Dabei entstanden Kosten
für das Dokument in Höhe von 180 Rubel. Das Problem
ist jedoch, dass die Gültigkeit für eine längere Russland-Reise
viel zu kurz ist und daher das Dokument im Lande erneuert werden muss
(siehe Reiseinfos von 2004). Die uns gewährten 10 Tage reichten für den kurzen Transit
jedoch aus.
Der Zoll legt zudem einen vermutlich das Fahrzeug betreffenden 'Akt' an, der
blanko unterschrieben werden muss. Zusätzlich ist eine Zolldeklaration
(einfach) auszufüllen, die der Zoll einbehält. In diesem Dokument wird
auch das Fahrzeug vermerkt, mit dem der Reisende die Grenze passiert.
Schliesslich stellte die Untersuchung des Fahrzeugs den Zoll vor einige
Probleme. Man begnügte sich daher mit einer kurzen, oberflächlichen
Kontrolle.
Geldwechselmöglichkeit im Abfertigungsbereich.
Die Ausreise nach Kasachstan erfolgte am neuerrichteten Grenzübergang
Petukhovo auf der Strecke von Kurgan nach Petropawlowsk. Der bürokratische
Ablauf ist gut organisiert und leicht zu befolgen. Dauer der Abfertigung nicht
länger als 30 Minuten, einschließlich einer sehr intensiven Durchsuchung
des Fahrzeugs.
Geldwechsel
1 USD bringt 2.80 RUR (Russische Rubel)
1 EUR bringt 3,50 RUR
Wechselstuben sind oft im Erdgeschoss grosser Warenhäuser zu finden.
Mit VISA und MAESTRO-Karten lassen sich in vielen Städten an Bankomaten
Bargeld abheben.
Treibstoffversorgung
Dichtes Tankstellennetz, auch viele moderne Tankstellen.
Dieselpreise schwanken je nach Region und Vertriebsnetz zwischen 12.10 und
14.50 Rubel. Im Mittel ist also mit ca. 0,40 EUR pro Liter zu rechnen.
Getankt wird nach Vorabbezahlung der gewünschten Menge oder des
gewünschten Betrages an der Kasse. Volltanken ("polnyi!") ist möglich
nach Hinterlegung einer ausreichend hohen Kaution. An ausgesprochen wenig
charmante Kassiererinnen, meist im europäischen Teil Russlands, muss
man sich erst gewöhnen! Dieselqualität sehr unterschiedlich von Tankstelle zu Tankstelle und
abhängig vom Vertriebsnetz.
Lebensmittel
In jeder Stadt an den Hauptreiserouten gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten.
Zum einen findet sich immer ein mehr oder weniger grosser lokaler Markt, auf dem
u.a. Obst und Gemüse in riesiger Auswahl und in allerbester (importierter)
Qualität zu unglaublich günstigen Preisen zu erstehen sind. Auch Fleisch in hervorragender Qualität wird zu unglaublich
niedrigen Preisen verkauft (1 kg Rindsfilet 90 Rubel, also ca. 2,70 EUR). In den grossen
Städten (z.B. Voronesh oder Ufa) wird ein schier unübersehbares Angebot
präsentiert. Auch wahrhaft gigantische METRO-Märkte sind dort im Entstehen.
Supermärkte liegen meist an Ausfallstrassen nahe von Wohngebieten,
sind aber oft nicht so leicht erkennbar.
Übernachtungsmöglichkeiten
In grösseren Städten gibt es akzeptable Hotelunterkünfte zu
Preisen von 1000-1500 Rubel für ein DZ mit Bad, inkl. Frühstück.
Übernachtungen in der Natur finden sich praktisch überall. Ob man davon
Gebrauch macht oder machen kann, hängt sehr von der Jahreszeit
(Mückenplage und Waldbrände im Sommer, überschwemmte oder
morastige Wiesen im Frühjahr, hüfthohes, struppiges Gras im Herbst)
oder vom aktuellen Wetter ab (tief verschlammte Wegspuren zu schönen Übernachtungsplätzen bei Regen).
In solchen Notfällen bieten bewachte LKW-Parkplätze auf den grossen
Durchgangsstrassen eine allerletzte Alternative. Oft sind hier auch
einfachste Restaurants ('Kafe'), Motelübernachtungen, ein 'WC'
(verdrecktes Plumpsklo) und Dusche verfügbar. Mit dem international üblichen
Campingzeichen werden keine Campingplätze angekündigt, sondern
einfachste Unterkünfte für Trucker.
Strassenzustand, Orientierung
Hauptdurchgangsstrassen (Magistralen) weisen höchst unterschiedliche
Beschaffenheit auf. Von 4-spurigen Autobahnen bis hin zu übelsten Schlaglochstrecken
ist alles geboten. Ähnliches gilt auch für Nebenstrassen. Im allgemeinen sind
sie wegen des geringeren LKW-Verkehrsaufkommens in besserem Zustand als die Magistralen.
Die Orientierung ist unschwierig (mit wenigen Ausnahmen), da alles ausreichend beschildert
ist (in Kyrillisch). Stadtdurchfahrten sind in der Regel hingegen völlig unzureichend beschildert.
Wie in der Ukraine ergibt sich eine normale Reisegeschwindigkeit von 80-90 km/h.
Kontrollen unterwegs
Wir wurden etwa zwei- bis dreimal pro Tag von fixen Polizeiposten kontrolliert.
Dies geschah vermutlich eher aus Neugier oder Misstrauen dem seltenen Fremden
gegenüber. Verlangt wurden 'Dokumenti', also Pass, Autopapiere und
Führerschein. Diese wurden aber nur sehr oberflächlich geprüft.
Zweimal wollte man darüberhinaus auch die temporäre
Einfuhrgenehmigung des Fahrzeugs sehen.
Mit mobilen Polizeiposten muss immer dort gerechnet werden, wo wegen erhöhter
Unfallgefahr die Geschwindigkeit auf 50 km/h oder darunter abgesenkt wurde oder in
Städten, wo 40 km/h gilt. Es gab keine einzige schikanöse Anhaltung, vielleicht auch
deswegen, weil wir uns streng an die Geschwindigkeitsvorgaben hielten. Ausserhalb
der Städte warnt man sich vor Radarposten mit der Lichthupe.
Reisende mit altem VW-Bus, die wir unterwegs trafen, berichteten, dass sie
mehrmals von solchen Strassenpolizisten unter fadenscheinigem Vorwand zur
Bezahlung einer Strafe genötigt wurden, weil z.B. das Nummernschild verdreckt
gewesen sei oder sie ein Stopschild überfahren hätten. Da zunächst immer
die Dokumente kassiert werden, besteht kaum eine Möglichkeit, sich der
Erpressung zu entziehen. Zu zahlen waren in jedem Fall 10 EURO.
Sicherheit
Im Bereich Ufa-Celjabinsk-Kurgan sind die vielen schwerbewaffneten
Strassenpolizisten auffällig. Auch Tankstellen werden oft schwer bewacht.
Wir kannten dies schon von der letzten Reise. Diesmal wurden wir aber von
kontrollierenden Polizisten gefragt, ob wir keine Angst vor Banditen und
'Terroristen' hätten. Hatten wir aber nicht. Auch nicht, als wir in Celjabinsk
bei der Durchfahrt zweimal von unterschiedlichen Autos offensichtlich
abgefangen und seitlich bedrängt wurden. In beiden Fahrzeugen
saßen vier ziemlich dubiose, z.T. alkoholisierte junge Typen, die wild gestikulierten.
Wir reagierten nicht, was sie schließlich dazu
veranlasste aufzugeben und am Strassenrand auf ein neues Opfer zu warten.
Was uns aber doch sehr betroffen machte, war, was uns die VW-Bus-Reisenden noch
erzählten: Sie übernachteten in ihrem Fahrzeug an einem der Seen in
der näheren Umgebung von Celjabinsk, angeblich uneinsehbar, als sie nachts um
halb vier Uhr mit brutalen Schlägen durch Stahlstangen auf ihre Seitenscheiben
geweckt wurden. Es handelte sich um einen brutalen Überfall durch 4 mit Pistolen
bewaffnete junge Leute. Geraubt wurde der Grossteil des Geldes, zudem wurde der VW-Bus
sinnlos zertrümmert.
ALSO: besondere Vorsicht in der Region und der Stadt
Celjabinsk! Die Polizei steht dort nicht grundlos schwerbewaffnet herum!
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Kasachstan
Visa
Visa für Kasachstan sind seit 2004 problemlos ohne Einladungsschreiben zu
erhalten.
Es ist bei Autoreisen aber unbedingt darauf zu achten, dass im Visum ausdrücklich
vermerkt ist, dass die Einreise mit dem Auto erfolgt!
Ist dies nicht der Fall, ist davon auszugehen, dass korrupte Grenzbeamte dies zum
Anlass nehmen, die Einreise mit dem Auto zu verweigern. Das Problem könne
allerdings, durch Zahlung von 100 EURO (ohne Quittung natürlich) aus der
Welt geschaffen werden! Wir weigerten uns, diesen Betrag zu bezahlen und konnten
nach Schichtwechsel der Mannschaft bei einem anderen Beamten mit 4000 Tenge
(ca. 30 USD) die Genehmigung zur Einreise mit dem Fahrzeug erwirken.
Grenzübertritt
Ein wesentliches Prinzip bei der Einreise nach Kasachstan ist , dass eine
Einreise vor dem im Visum angegebenen Termin nicht möglich ist!
Wir trafen deutsche Auto-Reisende an der Grenze, die schon seit zwölf (!!)
Tagen unter den schrecklichsten Bedingungen vor dem kasachischen Schlagbaum
auf ihre Einreise warteten. Auch wir waren von dieser starren Regelung
betroffen, allerdings nur einen Tag.
Die Einreiseformalitäten sind denkbar einfach. Kontrolle des Visums und
Ausstellung einer Migration Card durch den Grenzbeamten. Vom Zoll wird ein
Papier, die temporäre Einfuhr des Fahrzeugs betreffend, ausgestellt (400 Tenge
für dazu benötigte Kopien des Reisepasses und des Fahrzeugscheines).
Zwei Zolldeklarationen sind auszufüllen, wobei ein Exemplar einbehalten wird.
Hier ist auch die Einfuhr des Autos detailliert anzugeben.
Keine Fahrzeugkontrolle durch den Zoll.
Geldwechsel an der Grenze im naheliegenden 'Kafe' offiziell möglich.
Die vorgeschriebene Fahrzeugversicherung kann am Ausgang des Zollgeländes
abgeschlossen werden (1700 Tenge für 10 Tage mit Toyota LandCruiser).
Tankstelle gleich nach dem Zollgelände.
Die Ausreise nach Kirgisien bei Korday gestaltete sich äusserst problemlos.
Kontrolle des Visums und der Migration Card mit OVIR-Registration. Letztere wird
nicht einbehalten, sie verbleibt bei uns. Ebenso die Zolldeklaration und die
Fahrgenehmigung ('vremenije vozz') für das Fahrzeug. Keine Durchsuchung des
Wagens. Dauer der gesamten Prozedur am stark frequentierten Grenzübergang
Korday keine 30 Minuten.
OVIR Passregistrierung
Auf den Migration-Cards wird ausdrücklich auf die Pflicht des Reisenden
hingewiesen, sich spätestens 5 Tage nach Einreise bei den zuständigen
Behörden zu melden und die Pässe registrieren zu lassen, andernfalls
drohen hohe Geldstrafen.
Wir wollten Schikanen der Miliz oder von Beamten bei der Ausreise keinen Vorwand liefern und nutzten die Gelegenheit
in Petropawlowsk, uns bei der Ausländerbehörde am nördlichen
Stadtrand zu melden. Der Andrang war gering, ein kleines Formular in Russisch
war mit Hilfe der freundlichen Beamtin schnell ausgefüllt und nach zwanzig
Minuten hielten wir die Registrierung (auf der Migration Card), gültig für
den im Visum angegebenen Aufenthaltszeitraum, in Händen!
Die gleiche positive Erfahrung mit der OVIR-Registrierung machten wir bei der Rückreise
in Qyzylorda. Allerdings mussten wir in Aqtobe eine weiteres Mal zur Immigrations- und
Passport-Behörde, da die Registrierung in Qyzylorda zeitlich auf 1 Woche
beschränkt war. Um die Registrierung sofort zu erhalten, wurde dort ein 'Geschenk' in
Höhe von 20 USD fällig (billiger als ein weiterer Tag im Hotel)!
Geldwechsel
In den Städten viele Wechselmöglichkeiten bei Wechselstuben, Banken und Hotels.
100 USD ergeben 13.400 Tenge. 100 Euro bringen 16.400 Tenge.
Wechselbestätigungen werden nicht benötigt. Bargeld
kann auch bei VISA-Automaten ('Bankomat') behoben werden. VISA und MAESTRO werden in grösseren
Hotels und modernen Shopping Centern akzeptiert. Barzahlung überall in Kasachstan nur
in Tenge.
Kaum Wechselmöglichkeiten am flachen Land.
Treibstoffversorgung
Dichtes Tankstellennetz privater Betreiber, meist moderne Tankstellen
mit Bedienung. Dieselpreis stark schwankend von 48-57 Tenge (ca. 29-35 EURCent).
Dieselqualität gut.
Lebensmittel
Sehr gute Einkaufsmöglichkeiten vor allem in Almaty. Hier sind besonders
zwei Supermarkets zu nennen, die ein umfassendes Angebot aller erdenklichen
Lebensmittel führen: im Süden der Stadt, nahe dem Zentralmuseum, das
RAMSTOR und in zentraler Lage (Töle Bi/Ecke Seyfullin) das SILKWAY. Kaum Einkaufsmöglichkeiten am Lande,
sieht man vom Grundbedarf ab. Obst und Gemüse am Strassenrand oder auf
dörflichen Märkten. Brot (russischer Art) in kleinen Krämerläden
am Lande, frischgebackenes, einheimisches Fladenbrot ist nur selten zu finden.
Übernachtungsmöglichkeiten
Generell total überhöhte Zimmerpreise in Almaty. Die Preise einfacher
Zimmer liegen dort bei mindestens 80 USD, in grösseren Hotels bei weit über 100 USD.
Zum Zeitpunkt unseres Besuchs Anfang September 2005 waren ALLE HOTELS AUSGEBUCHT!
Immerhin erlaubte uns ein Luxushotel auf seinem Parkplatz im Wagen zu übernachten.
Ansonsten ist es durchaus lohnenswert, schöne und sichere
Übernachtungsplätze in der Natur zu suchen und zu nutzen.
Strassenzustand, Orientierung
Die Strassen der von uns befahrenen Route erwiesen sich durchwegs als gut,
ungleich besser als jene in Russland. Es handelte sich oft um breite, wenn
auch alte, Fernverkehrswege (Magistralen) ohne Schlaglöcher, aber
manchmal etwas uneben. Daneben sind aber neue, gut ausgebaute Strassen fertiggestellt
oder in Bau.
Die auf der ReiseKnowHow-Karte 'Kasachstan' ausgewiesene Verbindungsstrasse von
Maqanshy nach Üsharal endete schon nach ca. 30 km, noch vor der Ortschaft
Rybache, in dichtem Schilf und kurz darauf im Wasser des Alaköl Sees.
Die Verbindungsstrasse von Karaganda über Qaraqaly nach Osten bis Ayaköz
am Südrand des Atomversuchsgeländes von Semipalatinsk ('Oktogon') ist
über mehrere hundert Kilometer hinweg lediglich eine z.T.schmale Kiespiste.
Die Orientierung unterwegs gestaltet sich einfach, da genügend Wegweiser (auch
in lateinischer Schrift) zu finden sind. Manche Tafeln sind aber nicht mehr
lesbar. Kaum Wegweisung innerhalb der Städte.
!! WARNUNG !!
WIR KÖNNEN NICHT EINDRINGLICH GENUG VOR DER BEFAHRUNG DER MAGISTRALEN M32 ZWISCHEN
AQTOBE UND SHIMKENT WARNEN! DER ABSCHNITT VON QARABUTAQ NACH ARALSK IST IN EINEM WORTWÖRTLICH
MÖRDERISCHEN ZUSTAND. NICHT OHNE GRUND SPRECHEN EINHEIMISCHE FAHRER UND DIE POLIZEI
VON 'DER STRASSE DES TODES'. WÄHREND UNSERER FAHRT TRAFEN WIR AUF ZWEI UMGESTÜRZTE
FAHRZEUGE UND AUCH WIR MACHTEN ENTSPRECHENDE ERFAHRUNGEN...
EIN AUSBAU DER VERKOMMENEN TRASSE IST DEFINITIV NICHT VORGESEHEN!
Kontrollen
Passdaten und Autokennzeichen wurden zweimal, an fixen Kontrollposten notiert.
Mit Radarüberwachung der Geschwindigkeit, meist im Aussenbereich der
Städte, ist zu rechnen. Einmalige Kontrolle der OVIR-Registration.
Bei der Ausreise am Flughafen Astana Kontrolle des Visums und der
OVIR-Registration durch die Grenzpolizei. Der Zoll verlangt von jedem Reisenden, eine
Zolldeklaration auszufüllen, die streng geprüft wird. Penible Gepäckkontrolle.
Erfahrungen, Städte betreffend
Petropawlowsk
Eine sehr angenehme Stadt mit überwiegend altrussischem Charakter. Wenig
Verkehr und übersichtlich. Sehr empfehlenswertes Hotel Kyzyl Zhar im Stadtzentrum.
Dennoch ruhig und vergleichsweise billig (5.000 T). Viele Speiserestaurants aller
Standards, gute Einkaufsmöglichkeiten. OVIR-Registration schnell und problemlos
bei der Ausländerbehörde am nördlichen Stadtrand. Nach
der Fahrt durch Russland eine Stadt zum Relaxen.
Astana
Nunmehr die Haupstadt Kasachstans, mit abscheulichen und zum Teil unglaublich
protzigen Grossbauten, z.T. im Stile Ceausescus, einsam verstreut in der Steppe liegend.
Ausreichende bis gute Einkaufsmöglichkeiten. Fehlende Wegweisung erschwert die
Durchfahrt durch die Stadt erheblich. Am besten, Astana wird weiträumig umgangen!
Almaty
War Almaty vor einem Jahr noch eine nicht unangenehme
Metropole, hat sich dank der nicht endenwollenden Lawine importierter Gebrauchtwagen
die Situation auf dramatische Weise zum Chaos gewandelt, das tagtäglich reinsten
Horror produziert. Ab 12 Uhr bis spät in die Nacht steht in der gesamten Stadt
der Verkehr still. Die Strassen sind durch eine schier unfassbare Menge sich gegenseitig
blockierender Autos und der damit vor allem an Kreuzungen entstehenden zahllosen
Unfäle unbefahrbar geworden. Dazu kommt noch die für Autotouristen wichtige
Tatsache, dass alle Hotels stes ausgebucht sind. Eventuell noch verfügbare
Zimmer der teuersten Kategorie (Preise über 250 USD) werden nur an
ausgewähltes Publikum vergeben.
ALSO: Wenn irgend möglich, Almaty UNBEDINGT meiden!
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Kirgistan
Visa
Visa für Kirgistan sind problemlos ohne Einladungsschreiben zu erhalten.
Grenzübertritt
Der Grenzübertritt nach Kirgisien bei Korday gestaltete sich ausgesprochen
unproblematisch und schnell. Einreisezettel waren nicht auszufüllen. Beim
Zoll musste eine Zolldeklaration (Formular auf russisch) ausgefüllt werden.
Mit einem entsprechenden Stempel versehen diente dieses auch als Genehmigung
für die temporäre Einfuhr des Fahrzeugs (2 Monate gültig).
Geldwechsel an der Grenze im naheliegenden 'Kafe' offiziell möglich.
Fahrzeughaftpflichtversicherungen sind in Kirgisien gesetzlich nicht vorgeschrieben
und können daher an der Grenze nicht abgeschlossen werden.
Die Ausreise aus Kirgisien bei Osh gestaltete sich unproblematisch:
Kurzer Blick auf die Devisendeklaration, die einbehalten wird und
Ausreisestempel durch die Grenzpolizei.
Nach Verweigerung der Einreise nach China am Torugart-Pass war die Ausreise nach Tadjikistan auf der A-372 von Sary-Tash
über Daroot-Korgon nach Achikalma, Garm und Dushanbe angedacht. Es stellte
sich aber erst an Ort und Stelle heraus, dass dieser Grenzübergang nur für
den lokalen Verkehr u.a. durch Russen, Kirgisen, Tadjiken und Kasachen offen steht.
Der kirgisische Grenzposten erteilte keinen Ausreisestempel und nahm nur einen
Eintrag in ein Buch vor, sodass nach Rückweisung am tadjikischen Militärlager
10 km nach der Grenze keine Probleme bei der Wiedereinreise nach Kirgistan entstanden.
In der Tat haben wir den stets geöffneten Schlagbaum einfach passiert, ohne
bemerkt zu werden.
OVIR Passregistrierung
Für bestimmte Staatsangehörige (auch Österreicher und Deutsche) ist
die Passregistrierung abgeschafft.
Geldwechsel
In den Städten viele Wechselmöglichkeiten bei Wechselstuben,
Banken und Hotels. 100 USD ergeben 4.050 Som. 100 Euro bringen 4.900 Som.
Wechselbestätigungen werden nicht benötigt. Es gibt nur wenige
Bargeldautomaten in Bishkek. VISA und MAESTRO werden nur in grösseren
Hotels und modernen Shopping Centern akzeptiert.
Treibstoffversorgung
Dichtes privates Tankstellennetz, am Lande meist nur einfachste Tankstellen mit stark
eingeschränktem Sortiment (A-76 Benzin, evtl. auch Diesel).
Bei Rundtouren empfiehlt es sich, den benötigten Treibstoffbedarf in
Bishkek an modernen Grosstankstellen zu bunkern.
Dieselpreis: 19,50 som (ca. 40 EUROCent). In der abgelegen Provinz etwas höher.
Lebensmittel
Grosse Lebensmittel-Supermärkte gibt es nur in Bishkek (z.B. das moderne
PLAZA-Einkaufszentrum). Der 'Europa Supermarkt' existiert nicht mehr (wurde zu
einem Casino umgewandelt). Der BETA-Store war zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch
von den Unruhen im Frühjahr 2005 verwüstet. Dennoch stellt die Versorgung
mit dem normalen Bedarf kein Problem dar. Überall in den Städten gibt es kleinere
Supermärkte und Läden sowie auch Markthallen oder Bazare. Am Lande ist oft
nur der einfachste Bedarf zu decken.
Übernachtungsmöglichkeiten
Kirgisien ist ein ideales Land für Camping in der freien Natur.
Besondere Umsicht zur Schonung der Natur ist geboten.
In Bishkek sehr zu empfehlen ist das Asia Mountains Guest House nahe des
bekannten deutsch-geführten 'Steinbräus'.
Rechtzeitige Reservierung dringend empfohlen, da häufig ausgebucht: Tel. (0312) 690234,
eMail:
aljona@mail.elcat.kg.
(Preis DZ: 48 USD inkl. Frühstück.) Man spricht Englisch!
Strassenzustand, Orientierung
Die wichtigen Hauptdurchgangsrouten befinden sich in einem akzeptablen
Zustand. Der Verkehr in den Städten (auch in Bishkek) hält sich
(vorerst noch?) in durchaus erträglichen Grenzen. Vorsicht vor fehlenden
Kanaldeckeln in Bishkek!!
In den Bergen des Tien Shan durchweg nur Schotterstrassen in unterschiedlichem Zustand.
Dennoch meist keine (höchstens unwetterbedingte) Probleme für 4WD-Fahrzeuge.
Innerhalb der Städte sehr selten Orientierungstafeln, auch
ausserhalb der Orte in der Regel nur wenige Wegweiser.
Kontrollen unterwegs
Keine.
Bei der Fahrt zum Issyk-Kul See wird eine Umweltabgabe von 500 som
(12,50 USD) fällig.
Sicherheit
Bei entsprechender Wahl des freien Übernachtungsplatzes ist nirgendwo
mit Belästigungen oder der Gefahr eines Überfalls zu rechnen.
Vorsichtigen Gemütern empfiehlt es sich, in Nähe von Yurten oder
Anwesen zu übernachten und den Leuten dafür etwa 100 som zu geben.
Die Bandenkriminalität in den Städten scheint, Pressemeldungen
zu Folge, eher im Zunehmen begriffen zu sein. Also nach Anbruch der Dunkelheit
in Bishkek und Osh besser das Taxi nehmen als zu Fuss unterwegs zu sein.
Visas für Nachbarländer
Bishkek ist ein idealer Standort zur Beschaffung von Visas für die Weiterreise
in Nachbarländer oder fernere Destinationen:
Uzbekistan: Tynystanov 213, Bearbeitungsdauer: 1 Woche
Tadjikistan: neue Adresse: Karadajnskaja 36 (in neuem Villenviertel
südlich der Gorki Strasse), Expressvisum 1 Tag, ohne LOI, 100 USD.
Afghanistan: neue Adresse: Gorki 210
Indien: Chuy 164A: Antragsabgabe nur vormittags, Bearbeitungsdauer 4 Tage,
2250 som.
Trekking und Bergsteigen im Tien Shan
Beim Besuch des Tien Shans wurde uns klar, dass Kirgisien ein ideales Land
für Trekker und 'professionelle' Höhenbergsteiger ist. Es gibt eine
Unzahl attraktiver Bergziele, auch viele noch unerstiegene Berge, die in
faszinierenden 7000ern gipfeln (Peak Lenin 7134m, Peak Kommunismus 7495m,
Khan Tengri 7010m, Peak Pobeda 7439m). Ganz im Gegensatz zu dem Bergen des
Himalayas oder Karakorums sind diese Gipfelgiganten sehr einsam. Aufstieg nur
im professionellen Expeditionsstil möglich. Organisatorische Hilfestellung
hierzu bietet das International Trekking Center 'Asia Mountains' in Bishkek.
Infos über
www.asiamountains.co.uk
oder
www.asiamountains.elcat.kg.
Überblick Länderinfos
China
Visa
Zur Einreise wird ein Touristenvisum (Kategorie L) benötigt, das bei jedem chinesischen
Konsulat ohne weiteres erhältlich ist. (Ausstellung am Tag der Beantragung gegen
extra Gebühr).
Zur Einreise mit dem privaten Fahrzeug werden darüber hinaus eine Unzahl
spezieller Genehmigungen verlangt, u.a. eine chinesische Zulassung des Fahrzeugs
(chinesische Nummerntafeln) und ein befristeter chinesischer Führerschein.
Diese Einreiseunterlagen, ebenso wie die Zollpapiere für die temporäre Einfuhr
des Fahrzeugs (kein Carnet erforderlich!), werden von dem Reisebüro organisiert, das auch
den (vorgeschriebenen) chinesischen Reisebegleiter stellt.
Um die Reise mit dem Auto von Kirgisien (Torugart-Pass) über Golmud
nach Tibet und Nepal zu organisieren, war die Einholung von Genehmigungen in Beijing
und den zu bereisenden Provinzen (Xinjiang, Gansu, Qinghai und Tibet) erforderlich.
Die Reise durch China scheiterte letztlich daran, dass alleine die Polizeibehörden
von Xinjiang die Erteilung der Durchreisegenehmigung mit dem Fahrzeug durch ihre
Provinz bis zum Nimmerleinstag verzögern wollten. Angeblich erwarteten sie
Unruhen in der Provinz anlässlich des 50. Jahrestages des Anschlusses Xinjiangs
an China. Eine zusätzliche Erklärung für die Verweigerung der Einreise
mit dem Fahrzeug bestand in der Aussage, die Behörden in Peking
hätten damit auf einen Vorfall reagiert, bei dem eine australische Autoreisegruppe
von der genehmigten Fahrtroute abgewichen und gezielt in ein militärisches
Sperrgebiet eingedrungen sei und konsequenterweise verhaftet wurde.
Eine Diskussion mit Herrn Lan Xu vom deutsch-sprachigen Team von
NAVO-TOUR
in Chengdu über diese überraschende und unerfreuliche Situation ergab folgenes:
Angeblich sei es seit 2004, also dem Jahr, in dem wir unsere 8.000 km-Tour durch 4
chinesische Provinzen gemacht hatten, nicht mehr möglich, mit einem einzelnen
Fahrzeug durch mehr als eine Provinz zu fahren. So sei es zwar gestattet, natürlich
unter Einhaltung aller sonstigen Vorschriften, zum Beispiel durch die Provinz Xinjiang
mit einem einzelnen Privatfahrzeug zu reisen. Es sei aber ausgeschlossen, eine Genehmigung
zur Weiterfahrt in eine Nachbarprovinz zu erhalten. Hierfür sei ein zweites Fahrzeug
zwingend vorgeschrieben, zumindest zum Zeitpunkt der Beantragung der Reisegenehmigungen.
Obligate Reisebegleitung bei privaten Kfz-Reisen
Touristen, die mit dem eigenen Auto China bereisen wollen, kommen also nicht umhin,
in den sauren Apfel zu beissen und ein qualifiziertes China-Reisebüro mit der kostspieligen Erledigung
aller Formalitäten zu beauftragen. Die Beschaffung der Vielzahl vorgeschriebener
Genehmigungen hängt dabei von der Auswahl
der chinesischen Reiseagentur und deren Professionalität ab. Die anlässlich
dieser Reise gemachten Erfahrungen lehrt, dass hier prinzipiell vom Schlimmsten
auszugehen ist!
Wir kannten das chinesische Reisebüro 'Xinjiang Comfort Nature Travel Co Ltd'
schon von der 4-wöchigen Tour in 2004, bei der alles minutiös, wie
geplant, klappte.
So hatten wir keinerlei Bedenken, auch dieses Mal die Firma in Urumqi mit der
Beschaffung aller Genehmigungen zu beauftragen. Schon im Mai überwiesen
wir einen Anzahlungsbetrag nach China, damit die Aktion der Beschaffung der
Genehmigungen starten konnte. Seit diesem Tag standen wir in ständigem
eMail-Kontakt mit Kong, der das Angebot erstellte und uns wie bei den letzten
beiden Reisen durch China begleiten sollte. Bis 10 Tage vor Einreise nach
China gab es kein einziges Anzeichen dafür, dass es Probleme geben könnte.
Im Gegenteil: wir wurden permanent beruhigt und unsere wiederholten Anfragen nach dem
Stand der Dinge als unpassend dargestellt. Erst in Naryn, 2 Tage vor Einreise
nach China, kam heraus, dass die Einreise mit dem Fahrzeug zum
vorgesehenen Termin nicht möglich sein würde, da die Genehmigung
der Polizeibehörden Xinjiangs, die Einreise des Fahrzeugs betreffend, noch
nicht erteilt wurde. Ein Termin hierfür konnte nicht genannt werden. Damit
war die Tibet-Tour gestorben. Von der Möglichkeit, die geplante Tour
ohne Auto, also als Backpacker, durchzuführen, wollten wir keinen Gebrauch machen.
Wir können nur allen China-Interessenten raten, viele Monate vor dem Reiseantritt mit
seriösen heimischen China-Reiseagenturen zusammenzuarbeiten, trotz der dadurch
ca. 30 Prozent höheren Buchungskosten und darauf zu bestehen, die Qualifikation des vorgesehen
Begleiters bzw. des Ersatzmannes (z.B. Fremdsprachenkenntnisse, nachgewiesen durch Zeugnisse)
vertraglich abzusichern. Bei Interesse wende man sich an China Tours in Hamburg:
eMail:
info@chinatours.de
Webseite:
www.ChinaTours.de
Damit ist aber nicht ausgeschlossen, dass aus irgendwelchen mysteriösen Gründen
die Einreise mit dem Privatfahrzeug nach China, trotz Vorhandensein aller
Voraussetzungen, letztlich doch scheitert!
Anmerkung: Die Anzahlung auf den Reisepreis in Höhe von 3.035 USD wurde uns
anstandslos zurücküberwiesen!
Überblick Länderinfos
Uzbekistan
Visa
Wegen der erzwungenen, totalen Umstellung des Reiseplanes musste ein
uzbekisches Visum in Bishkek eingeholt werden. Zur Beantragung im Konsulat muss
man sich rechtzeitig in eine Warteliste eintragen lassen. Abzugeben sind ein
Antragsformular, 2 Passbilder und eine Kopie der Datenseite des Reisepasses.
Als Österreicher oder Deutscher ist kein LOI erforderlich. Der Pass bleibt
bis zur Eintragung des Visums beim Antragsteller. Nach 7 Arbeitstagen kann wieder
am Konsulat vorgesprochen werden. Erst zu diesem Zeitpunkt wird der Antrag geprüft!
Wenn alles in Ordnung ist, kann der Pass mit Visum dann am Nachmittag des gleichen Tages
abgeholt werden. Kosten 72 USD (1 Einreise mit definiertem Aufenthaltszeitraum).
Keine Multiple Entry Visa in Bishkek!
Bei unserer Rückreise aus Tadjikistan nach Uzbekistan mussten wir wegen des
in Bishkek nicht erteiltem 'multiple entry'-Visum in Dushanbe erneut ein uzbekisches Touristenvisum einholen.
Dabei wies man bedauernd auf 'neue Regeln' hin, die vorschreiben würden, dass
Touristen ein Einladungsschreiben einer uzbekischen Agentur benötigen
würden, das zur Genehmigung beim uzbekischen Aussenministerium eingereicht
werden müsse, von wo aus es nach erfolgter Genehmigung zur entsprechenden
Botschaft weitergeleitet würde.
Diese Regelung war uns völlig neu und so wandten wir uns per email
an das österreichische Aussenministerium in Wien, von wo am naechsten
Tag die Bestätigung kam, dass österreichische Staatsbürger das
Touristenvisum auch ohne LOI bekommen. Mit einem entsprechenden Anschreiben an
den Konsul und der email-Antwort aus Wien wurde dann im zweiten Anlauf der
Visaantrag angenommen und das Visum bereits nach 3 Tagen für 92 USD erteilt.
Grenzübertritt
Der Grenzübertritt auf dem Weg von Osh nach Andijan bei Khojaabad gestaltete
sich äusserst unproblematisch: Einreisestempel ohne Ausfüllen irgendwelcher
Formulare, Carnet (obwohl für UZ nicht gültig) wird vom Zoll verlangt und abgestempelt, keine Zolldeklaration, keine Durchsuchung des Fahrzeugs,
keine Kfz-Versicherung. Geldwechsel schon bereits auf kirgisischer Seite der
Grenze vornehmen, da auf uzbekischer Seite keine Wechselbuden vorhanden. Die nächste
Wechselmöglichkeit bei Bank in Khojaabad.
Ausreisestempel ohne Kontrolle der OVIR-Registrationen durch die Hotels.
Bei der Ausreise östlich von Samarkand an der A377 musste eine Zolldeklaration
ausgefüllt werden. Diese verblieb bei dem Zollbeamten. Nach einer solchen
von der Einreise wurde nicht gefragt. Das Ausstempeln des Carnet bereitete den
Beamten einige Mühe.
Die zweite Einreise von Tadjikistan kommend verlief äusserst zügig innerhalb
einer Viertelstunde. Die Zolldeklararation wurde 2-fach vom Beamten für uns
ausgefüllt, ein Exemplar verblieb bei uns. Die Einfuhr des Fahrzeugs
konnte diesmal ohne Carnet erfolgen.
OVIR Passregistrierung
Bei Hotelübernachtungen wird eine OVIR-Registration routinemässig
und kostenlos durchgeführt. Als Beleg hierfür erhält man
entsprechende Registrierungszettel, die bis zur Ausreise aufzubewahren sind.
Wir wurden weder an der Grenze noch von einem Polizeibeamten daraufhin kontrolliert.
Geldwechsel
Keine Geldwechselmöglichkeit an der Grenze Osh/Khojaabad. Die nächste
Bank befindet sich in Khojaabad.
Wechselkurs: 1 USD entspricht 1.170 som, 1 EUR entspricht 1.410 som
Relativ wenige Geldwechselmöglichkeiten, auch in Tashkent. Nur wenige
Bankautomaten. VISA und MAESTRO sind nicht sehr weit verbreitet. Viele Möglichkeiten
des Geldtransfers mit WESTERN UNION.
Treibstoffversorgung
Dichtes privates Tankstellennetz. Während der Dauer unseres Aufenthaltes
im Land (Oktober 2005) herrschte katastrophale Treibstoffknappheit in ganz
Uzbekistan, so auch in den grösseren Städten, Tashkent eingeschlossen.
80 Prozent der Tankstellen waren geschlossen, am Grossteil der übrigen reihten
sich endlose Schlangen wartender Fahrzeuge. Völlig unerwartet gab es am Land
hin und wieder geöffnete Tankstellen, die zumindest Diesel zum normalen Preis
verkauften. Die meisten der einheimischen Fahrer deckten sich literweise aus
Plastikflaschen am Strassenrand oder über den prosperierenden Schwarzmarkt ein.
Dieselpreis: ca. 400 som (ca. 30 EUROcent). Dieselqualität: akzeptabel.
Lebensmittel
Grosse Lebensmittel-Supermärkte wie in Russland oder Kasachstan haben wir
in Tashkent nur wenige gesehen, z.B. das MIR-Einkaufszentrum nahe des Amir Timur
Platzes im Zentrum. In dieser grossen Stadt gibt es verstreut in allen Stadtvierteln weitere
Supermarkets mit europäischen und türkischen Lebensmitteln.
In allen Stadtteilen findet man grosse Markthallen mit einem riesigen
Angebot an Obst, Gemüse, Fleisch und Brot. Angeschlossen sind stets kleinere
Lebensmittelgeschäfte, die ein breitgefächertes Angebot an einfachen
Lebensmitteln anbieten. Darüberhinaus gibt es in den grösseren
Städten kleinere Supermärkte und Läden, die den alltäglichen
Bedarf abdecken.
Übernachtungsmöglichkeiten
In den dichtbesiedelten Landesteilen (Ferganatal u.a.) ist es sehr schwierig,
freie Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Eventuell ergeben sich
dort, nach Rücksprache mit dem Geschäftsführer, Stellmöglichkeiten
bei Teehäusern oder Tankstellen.
In den Wüsten- und Bergregionen hingegen sind stets geeignete Übernachtungsplätze
zu finden.
Die Preise für Hotelübernachtungen in Tashkent beginnen bei 30 USD (DZ).
Empfohlen werden kann das SAM-BUH Hotel in Tashkent. Abgeraten werden muss vom hochgelobten
ORZU-Hotel im gleichen Stadtbezirk, das zum selben Preis schäbige,
heruntergekommene Zimmer mit einem ekelhaften Frühstück anbietet. In
Samarkand und Buchara ist mit Zimmerpreisen ab 40 USD zu rechnen.
Vom Oybek Hotel in Moynak muss dringend abgeraten werden. Es ist die 5 USD für
einen Stellplatz absolut nicht wert. Besser fährt man die Teerstrasse
durch den Ort etwa 5km weiter und verlässt dann die Strasse nach Norden, wo man in der
Steppe überall einsame und schöne Plätze findet.
Strassenzustand, Orientierung
Die wichtigen Hauptdurchgangsrouten und drittklassigen Nebenstrassen
befinden sich in einem akzeptablen
Zustand, zum Teil wurden die Strassen zu 4-spurigen Autobahnen neu ausgebaut
oder welliger Schlaglochasphalt erneuert. Der Verkehr in den Städten
(auch in der Metropole Tashkent!) hält sich in durchaus erträglichen
Grenzen.
Innerhalb der Städte sehr selten Orientierungstafeln, auch
ausserhalb der Orte in der Regel nur wenige Wegweiser. Besonders problematisch
in dieser Hinsicht ist Samarkand.
Kontrollen unterwegs
Vereinzelt freundliche-neugierige Anhaltungen durch Verkehrspolizei an fixen
Checkpoints. Mit Radarkontrollen ist auf Überlandstrassen jederzeit zu
rechnen.
Sicherheit
Keinerlei Bedenken, auch was die Städte betrifft.
Visas für Nachbarländer
Auch Tashkent ist ein idealer Standort zur Beschaffung von Visas für die
Weiterreise in Nachbarländer oder fernere Destinationen.
Wir holten hier zur Rückreise das Visum für Kasachstan ein (2 Tage
Bearbeitungszeit, 40 USD pro Pass).
Camping-Gaz
Einen geeigneten Adapter (Sicherheits-Flaschenventil) vorausgesetzt, lassen sich
Camping-Gaz-Flaschen vom Typ 907 an jeder Gas-Tankstelle mit Butan problemlos
auffüllen (ca. 1 USD).
Überblick Länderinfos
Tadjikistan
Visa
Visa für Tadjkistan erhält man in den Nachbarländern schnell
und ohne LOI. Wir holten uns das Touristenvisum in Bishkek (siehe Kirgisien).
In Österreich bietet sich an, das Visum und gleichzeitig des GBAO-Permit
für den Pamir-Highway bei der tadjikischen Botschaft in
Wien zu besorgen.
Grenzübertritt
Die Einreise von Kirgisien bei Karamik, am westlichen Ende des Alay Valleys scheiterte, da es sich
hierbei um einen scharf kontrollierten lokalen Grenzübergang handelt.
Am Grenzübergang von Samarkand nach Pendjikent ist Vorsicht angebracht
hinsichtlich der Korruption beim Zoll. Wir mussten gegen Quittung 25 USD als
'Umweltabgabe' für 25 Tage Aufenthalt bezahlen sowie weitere 4 USD (mit Quittung) für die
'Desinfektion' des Fahrzeugs.
Nicht erhalten hatten wir hingegen eine temporäre Einfuhrgenehmigung für
das Fahrzeug und Migrationskarten. Der Zollbeamte wies uns aber eindringlich darauf
hin, die temporäre Einfuhrgenehmigung beim Zoll in Dushanbe zu besorgen,
andernfalls könne das Fahrzeug nach Ablauf von 8 Tagen beschlagnahmt
werden.
Eine sehr gut Deutsch sprechende Zollbeamtin vermittelte uns wiederholt die
Erwartung des Zollbeamten, für seine Dienste bezahlt zu werden.
Auf meine Frage, wieviel Geld er denn wolle, hiess es nur 'Dollar, Euro'. Er bekam
nichts, was allerdings die Bearbeitung etwas verzögerte...
Zollpapier für die temporäre Einfuhr des Fahrzeugs
Da wir die Beschlagnahme des Fahrzeugs durch die in Dushanbe unzähligen,
auf Autofahrer lauernden Polizisten nicht riskieren wollten, entschlossen wir uns,
dieses Papier zu besorgen. Nach Besuch von 2 Standorten des Zolls, 5 Dienstgebäuden
und 10 Dienstzimmern waren wir endlich an der richtigen Stelle gelandet. Zuständig ist
das städtische Zollamt südlich des Gebäudes des Staatscircus in der
Karabaevstrasse.
Nach einigem Hin und Her erklärte sich der Beamte bereit,
dieses Papier auszustellen, freilich nur gegen Bezahlung, ohne Quittung. Zur
Bestärkung seiner Forderung behauptete er, die an der Grenze gezahlten 29
USD seien unrechtmässig gefordert und bezahlt worden, ich müsse diesen
Betrag daher noch einmal an ihn entrichten, was ich gezwungenermassen dann auch
tat.
OVIR Passregistrierung
Obwohl gerüchteweise behauptet wird, die OVIR-Registration würde nur
bei der Ausreise am Flughafen kontrolliert, nahmen wir den Aufwand und die Kosten
hierfür in Kauf, um einer Strafe von angeblich 200 USD zu entgehen. Mit der
OVIR-Registration beauftragt man am besten die halbstaatliche Touristenorganisation
'SAYOH', die den Stempel durch gute Beziehungen innerhalb von 2 Tagen
besorgen kann (normalerweise 2 Wochen oder gar nicht!). Die OVIR-Registrierung wurde
bei der Ausreise in Tursunzadeh genau geprüft.
SAYOH
Die beste und hilfreichste Anlaufstelle bei Problemen jeglicher Art ist SAYOH,
'STATE UNITARY TOURISM ENTERPRISE'. Adresse: 334025 Dushanbe, Shota Rustaveli 22.
Man kontaktiert Herrn Foteh Nasibov, der ein wenig Englisch spricht, über Telefon
(++992 372) 234233 oder per eMail sayoh@bk.ru.
Herr Nasibov kümmert sich um eine Vielzahl Touristen betreffende Belange wie u.a.
OVIR-Registrierungen, Visaverlängerungen und Pamir (GBAO)-Genehmigungen. Man wende sich mit
diesen Anliegen nicht an irgendwelche Agenturen, da diese das Anliegen nur an SAYOH
weitergeben. Selbstverständlich verrechnet SAYOH für seine Dienstleistungen
feste Sätze (ca. 25 USD pro Vorgang, zusätzlich zu den Grundgebühren
z.B. von OVIR).
Der Kontakt mit Herrn Nasibov sollte am effektivsten im persönlichen
Gespräch gesucht werden. Per email ist die Kontaktmöglichkeit derzeit
eher nicht gegeben.
The Great Game Travel Co.
In gewissen Fällen ist es trotz des oben gesagten sinnvoll, eine Agentur
zu kontaktieren und nicht SAYOH, nämlich dann, wenn man den Pamir-Highway
von Sary Tash nach Khorog befahren will und in Murgab kein GBAO-Permit erhalten
kann.
Erfahrungsgemäss ist der Firmeninhaber Michael Davis bereit, das Permit zu besorgen
und schon vor Reiseantritt dem Interessenten per eMail-Anhang zukommen zu
lassen. Die Bezahlung erfolgt per Internet-Banking auf ein englisches Konto.
Alle übrigen Leistungen, soweit sie Autoreisende erwarten, sind absolut
zu vergessen. Michael Davis ist zu sehr mit seiner christlichen Missionsarbeit
befasst, als dass er Interesse daran hätte, Autoreisenden mit ihren speziellen
Fragen weiterzuhelfen oder gar mit Rat und Tat bei der Lösung akuter Probleme
beiseite zu stehen. Dazu fehlt ihm auch jegliche Kompetenz.
Wir sind in seinem Guesthouse abgestiegen und fanden eine ziemlich verkommene
Unterkunft vor, um die sich niemand wirklich zu kümmern schien. Das grösste
Problem stellte dabei die Wasserversorgung da, die tagelang völlig ausfiel.
Stromausfälle sind ebenfalls an der Tagesordnung.
PAMIRS - roof of the world
Hier findet man sehr ausführliche und aktuelle Informationen (Stand: 07/2007) zu
Reisen nach und durch Tadjikistan.
Pamir Travel Ltd
Schliesslich möchte ich hier Sadoullo Khasanov, dem Inhaber dieses
Touristenunternehmens mit Sitz in Dushanbe und Tashkent, nicht unerwähnt lassen.
Sadoullo war uns schon bei unserer ersten Reise nach Tadjikistan von grosser Hilfe.
Er ist in der Lage, alle Wünsche speziell von privatreisenden Autotouristen zu
erfüllen (OVIR-Registration, GBAO-Permit, Unterkunft etc.). eMail-Kontakt über
adventure@pamir-travel.com.
Geldwechsel
Keine Geldwechselmöglichkeit an der Grenze Samarkand/Pendjikent. Die nächste
Bank befindet sich in Dushanbe.
Wechselkurs: 1 USD entspricht 3.18 somani, 1 EUR entspricht 3.78 somani.
Relativ wenige Geldwechselmöglichkeiten am Lande. Nur wenige
Bankautomaten. VISA und MAESTRO sind nicht sehr weit verbreitet.
Möglichkeiten des Geldtransfers mit WESTERN UNION.
Treibstoffversorgung
Die Treibstoffversogung ist hauptsächlich auf Benzin ausgerichtet. Es gibt
nur wenige, schwer zu findende Tankstellen, die Diesel ('Saljanka') anbieten.
Preis: 1.50 somoni (ca. 40 EUROcent), im Pamir ca. das doppelte, falls Diesel
dort überhaupt erhätlich.
Lebensmittel
Grosse Lebensmittel-Supermärkte wie in Russland oder Kasachstan gibt es
in Dushanbe keine. In allen Stadtteilen gibt es jedoch kleinere Lebensmittelläden,
die den Grundbedarf decken. Zusätzlich sind dort unterschiedlich grosse Märkte
mit einem grösseren Angebot an Obst, Gemüse und Brot und weiteren
Bedarfsgütern zu finden. Am Lande hält sich das Angebot in engen Grenzen.
Übernachtungsmöglichkeiten
In den dichter besiedelten Landesteilen ist es schwierig,
freie Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Eventuell ergeben sich
unterwegs, nach Rücksprache mit dem Geschäftsführer, Stellmöglichkeiten
bei Teehäusern.
In Frage kommen auch die Gästehäuser der Aga Khan Foundation, die in
Gorni Badakhshan in vielen Orten vertreten ist.
Die Hotelsituation in Dushanbe ist angespannt. Das Grosshotel 'Tajikistan' wird derzeit
einer Modernisierung unterzogen, das 'Dushanbe' ist so gut wir geschlossen und
wird demnächst wohl auch renoviert. Das Serena-Hotel ist über das Planungsstadium
noch nicht hinausgekommen.
Das Gästehaus von Michael Davis nahe der deutschen Botschaft im Norden kommt
nur im Notfall in Frage. (30 USD pro DZ mit Gemeinschaftklo und Dusche)
Strassenzustand, Orientierung
Mit Ausnahme der Hauptverbindung zu Aussenwelt, der Strasse von Dushanbe
nach Westen zur Grenze nach Uzbekistan bei Tursunzadeh, befinden sich alle
Strassen (auch der Pamir-'Highway') in einem streckenweise schrecklichen und
potentiell sehr gefährlichen Zustand. Sie sind oft nur einspurig, ohne
Belag, bei oder nach Schlechtwetter äusserst muren-, stein- und felsschlaggefährdet.
Kontrollen unterwegs
Buchstäblich hunderte von Polizistenteams auf gewissen Hauptstrassen in
Dushanbe. Wir blieben von Kontrollen und Schikanen unerklärlicherweise
verschont, was die einheimischen Autofahrer nicht behaupten können.
Auf den Landstrassen kaum Kontrollen, von den Kontrollen auf dem
Pamir-Highway in Gorni-Badakhshan abgesehen.
Sicherheit
Bei der Suche nach Übernachtungsplätzen ist besondere Umsicht geboten.
Von langen Fussmärschen im nächtlichen Dushanbe sollte besser
abgesehen werden.
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