Reiseinformationen


Ukraine
Moldawien
Russland
Mongolei




Ukraine

Grenzformalitäten

Die Grenzformalitäten bei Ein- und Ausreise in bzw. aus der Ukraine wurden im Vergleich zu unserem letzten Besuch 2011 noch weiter vereinfacht. Nach wie vor wird kein Visum benötigt. Die Grüne Versicherungskarte wird anerkannt. Das Ausfüllen der 'Migration Card' entfällt, die Zollerklärung ist weiterhin in der Regel nicht mehr erforderlich. Die Passabfertigung ist freundlich und schnell. Bei der Einreise aus Ungarn dauerte die gesamte Prozedur, inklusive Zollkontrolle, lediglich acht Minuten! Die Ausreise nach Russland war nach 25 Minuten erledigt.

Bei der Rückreise, aus Odessa kommend, erlebten wir am Grenzübergang hinter Reni in Richtung Rumänien aber eine gewaltige Überraschung. Im ukrainischen Grenzbereich wurde zwar ein imposantes Abfertigungsgebäude errichtet, das jedoch Reisenden in Richtung Rumänien nicht zur Verfügung steht. Dafür mußte man in drei unansehnlichen Containern ohne Kennzeichnung drei Stempel auf einem Laufzettel einholen. Diese erhielt man, ohne daß dem irgendeine amtliche Prüfung vorausgegangen wäre! Dieses ungute Prozedere dauerte dann auch über eine Stunde.

Interessant auch festzustellen, daß sich die ukrainische Passkontrolle in einem Glasverschlag auf moldawischem Territorium befand!

Korrupte Beamte?

Ganz im Gegensatz zu den Erlebnissen bei unseren früheren Reisen durch die Ukraine haben wir diesmal keinerlei Erfahrungen mit korrupten Beamten (Zoll oder Polizei) machen müssen. Alle Begegnungen mit den Staaatsorganen waren absolut korrekt. Man kann nur hoffen, daß sich die Schulungen der Beamten, die im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaften 2011 stattfanden, nachhaltige Ergebnisse zeitigen.

Diverses

Strassenqualität sehr unterschiedlich, 4-spurige autobahnähnliche Hauptstrassen verengen sich urplötzlich zu ungepflegten Schlaglochpisten. Oft nur völlig unzureichende Beschilderung im Ortsbereich, vor allem in der Region um Izmail. Tankstellennetz sehr gut ausgebaut. Die Preise differieren leicht. Dieselpreis im Sommer 2012 umgerechnet etwa 97 EURCent. Mit Abstand am teuersten ist das SHELL Diesel, das aber auch die beste Qualität bietet (10 Prozent Aufpreis).

Wenig Polizeikontrollen auf Landstrassen, dann aber meist mit der Radarpistole. Man halte sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit (innerhalb der Ortschaften 40 km/h). Problematisch ist, daß das Ortsende meist erst sehr spät angezeigt wird und man den Eindruck haben könnte, man befinde sich schon auf freier Strecke!

Übernachtungsplätze

Naturnahe Übernachtungsplätze sind so gut wie überall auf freier Strecke zu finden. Man folge den Feldwegen in Richtung der langen Hecken. Es ist IMMER mit (harmlosen) Passanten zu rechnen! Campinplätze sind rar. Am Ufer des Schwarzen Meeres wird gerne direkt am Sandstrand gezeltet, zum Beispiel in Zatoka, westlich von Odessa (46°07.985'N 30°31.564'E).






Moldawien


Nach längerem Kartenstudium waren wir zur Überzeugung gelangt, daß es einen direkten, kleinen Grenzübergang zwischen der Ukraine und Rumänien geben müsse und zwar zwischen dem ukrainischen Reni und Galati in Rumänien. So waren wir total platt, als wir vor Ort plötzlich erkannten, daß wir nicht den rumänischen Grenzposten als nächsten vor uns hatten, sondern einen moldawischen. Es wurde, wie in so vielen Ländern der dritten Welt, zunächst einmal Geld kassiert. Damit sollten wir unseren Beitrag ('Eco'-Gebühr) zum Umweltschutz in Moldawien leisten. Natürlich konnten wir so schnell kein 2-Euro-Stück als Ersatz für den in moldawischen Lei geforderten Betrag in unserem Münzvorrat finden. Ein 5-Euro-Schein wurde dann gnädigerweise auch genommen, Wechselgeld war nicht verfügbar.

Die erste Amtshandlung der Moldawier war, das Vorhandensein der drei ukrainischen Stempel auf dem Laufzettel zu kontrollieren. Ein Stempel fehlte. So mußten wir also zurück zu den drei Containern in der Ukraine. Mit dem dritten Stempel schickte man uns zur ukrainischen Paßabfertigung, die bereits auf moldawischem Territorien lag. Als nächstes die moldawische Paßkontrolle und die Registrierung des Fahrzeugs im Computer, der die meiste Zeit über nicht funktionierte. Was folgte, war die mühsame Suche der Chassisnummer und die schikanöse Kontrolle des Fahrzeugs durch schmierige Zollbeamte. Dabei hatten wir unglaublich Glück, daß es uns nicht so ging wie einem Landrover-Fahrer aus Andorra, der 2 Stunden lang bis zur letzten Schraube seines Werkzeugkoffers gefilzt wurde! Soweit die 'Einreise'-Formalitäten nach Moldawien.

Es ging dann einen Kilometer auf einer Straße, die man nicht verlassen konnte, durch die moldawische Hügellandschaft mit einem herrlichen Blick auf die Donauauen unten in der Ebene. So erreichten wir im Nu die zweite Grenzstation Moldawiens, wo die 'Ausreise'-Formalitäten zu erledigen waren: Paßkontrolle, Registrierung der Fahrzeug-Ausfuhr, Zollkontrolle des Fahrzeugs. Nach über eineinhalb Stunden konnten wir das freundliche Touristenparadies Moldawien schließlich verlassen.

Am Fuße des Hügels, auf dem die moldawische Grenzstation liegt, konnte man schon auf die moderne rumänische Grenzstation erblicken. Hinunterfahren zu ihr konnte man allerdings nicht, denn die Zufahrt war mit einem schweren Eisengitter versperrt. Zu recht, da im rumänischen Zollhof ein totales Chaos herrschte von Fahrzeugen, die auf die Abfertigung warteten. Wir standen nur 20 Minuten in der Schlange vor dem Gitter, bis sich das Chaos unten lichtete und wir nach Rumänien eingelassen wurden. Zu unserem großen Erstaunen gelang es in dem Trubel, schon nach 10 Minuten problemlos abgefertigt zu werden.






Russland


Zum Erhalt russischer Visas ist stets eine Einladung durch eine autorisierte Stelle in Russland erforderlich. Man wende sich zu Hause an darauf spezialisierte Büros oder recherchiere im Internet.

Bei längeren Touren durch zentralasiatische Länder mit mehreren Einreisen nach Russland empfiehlt es sich, ein 'Businessvisum' zu erwerben. Mit diesem kann man innerhalb eines halben Jahres beliebig oft nach Russland einreisen, wobei der gesamte Aufenthaltszeitraum mit 90 Tagen begrenzt ist. Feste Zeitpunkte für Ein- und Ausreise (wie bei normalen Touristenvisa) gibt es logischerweise nicht.


Grenzformalitäten

Ein- und Ausreiseformalitäten wurden weiter vereinfacht und bestens organisiert. Bei der Einreise sind zwei 'Migration Cards' auszufüllen, wobei die zweite bis zur Ausreise aufbewahrt werden muss. Auf sie werden die Stempel der Passregistrierung gesetzt. Beim Zoll sind zwei englischsprachige Formulare 'Customs Declaration' auzufüllen, die auf Vorder- und Rückseite vom Zollbeamten gestempelt werden müssen! Eines wird dann vom Zoll einbehalten, das andere ist bei der Ausreise vorzulegen. Auf Basis der nationalen Autopapiere wird eine Erlaubnis zur vorübergehenden Einfuhr des Fahrzeugs per Computer ausgestellt. Wir erhielten diesmal 3 Monate Zeit bis zur Wiederausfuhr. Die für Russland gültig geschriebene Grüne Versicherungskarte wurde anerkannt. Kurze Kontrolle des Fahrzeuginneren durch den Zollbeamten. Die Abfertigung verläuft völlig korrekt, ohne einen Hauch von Schikane oder Korruption. Dauer ca. 1 Stunde.

Bei der Ausreise in Richtung Ukraine auf der M14 zwischen Taganrog und Mariopil erlebten wir eine unangenehme Überraschung: der russische Zoll beanstandete unsere (gefüllten) Reservekanister am Dach. Die Ausfuhr von mehr als 10 l Diesel sei illegal. Wir hatten 40 Liter. Es blieb uns letztlich nichts anderes übrig, als die beiden Kanister an einem Parkplatz ausserhalb des Grenzbereiches abzustellen.


Passregistrierung

Einem neuen Gesetz zufolge ist die Passregistrierung nur dann erforderlich, wenn man sich länger als 7 Tage an einem Ort aufhält. Zuständig ist der Beherberger oder die einladende Organisation. Ist man im Transit, z.B. auf dem Weg in die Mongolei und nie länger als 7 Tage an einem Ort, wird man keinen 'OVIR'-Stempel benötigen. Bei der Ausreise wird das Vorhandensein eines solchen Stempels auf der Migration Card auch nicht mehr kontrolliert.

In dem bekannten Reiseführer 'Russia' der Lonely Planet Serie wird immer noch auf hysterische Weise auf die Notwendigkeit einer speziellen Passregistrierung aufmerksam gemacht, sollte man durch die Republik Altay von Gorno-Altaysk weiter nach Taschanta fahren wollen. Hier ein Auszug aus der 5.Aufl. 2009, Seite 569:

LP 569

Da diese Behauptung auch in der 6. Auflage wiederholt wird (Seite 478), sei darauf hingewiesen, daß in Wirklichkeit die Fahrt durch die Grenzkontrollzone nach Taschanta ohne irgendeine Spezialgenehmigung oder Registrierung möglich ist! Um ganz sicher zu gehen, hatten wir uns noch in Gorno-Altaysk beim Reisebüro Turfirma AGUNA (ul. Tschoros Gurkina Nr. 39/8, Raum 313) die Pässe registrieren lassen. Das dauerte 2 Stunden und kostete 50 Rubel pro Stempel auf die Migration Card. Geholfen hatte uns Frau Samaeva:

Turfirma Aguna

In Kosch-Agach erreicht man auf der M52 die Grenzkontrollzone. Am Ortsausgang wird an einem Grenzposten kontrolliert, ob das mongolische Visum im Pass ist. Die Migration Card mit der Registrierung für die Republik Altay interessierte nicht. Hinweistafel auch auf Englisch!


Strassen und Verkehr

Die von uns befahrenen Magistralen und Hauptstrassen waren nicht immer in annehmbarem Zustand. Üble Schlaglochstrecken waren vermehrt anzutreffen. Oft kurze Baustellen mit Belagsarbeiten und Anhaltungen. Die Verbindung Irkutsk - Krasnojarsk, bislang eine ungeteerte Strecke durch die Taiga, wird derzeit neu trassiert und asphaltiert.

Entlang der Magistralen zumeist extem dichter Schwerlastverkehr. Es wird häufig sehr riskant überholt. Auf keinen Fall sollte man durchgehende Mittellinien auf Landstrassen überfahren. Wird man dabei erwischt, zahlt man heftige Strafen!

Was man auf Russlands Straßen so alles erleben kann, sieht man hier.


Polizeikontrollen

Selten Polizeikontrollen in den Weiten Sibiriens, dann zumeist mit Radarpistolen. Auf freier Strecke warnt man sich mit der Lichthupe vor Radarfallen. Es wird mit Licht gefahren, was in Anbetracht der oft heiklen Überholmanöver als sinnvoll gelten kann. Das 40 km/h Geschwindigkeitslimit im Ortsbereich wird von eiligen Rasern nur selten befolgt.


Treibstoffversorgung

Sehr dichtes Tankstellennetz. Diesel überall erhältlich, oft auch Butan oder Propan-Butan-Gemisch zum Abfüllen in CampingGaz-Flaschen (mit Adapter!). Dieselpreise stark schwankend zwischen umgerechnet 57 und 72 EURCent. Die beste Qualität scheinen ROSNEFT-Tankstellen zu führen. Bezahlt wird bar in Rubel. Credit Cards werden nur in Großstädten akzeptiert. Bevor gezapft werden kann, muß eine Depotzahlung an der Kasse erfolgen.


Übernachtungsplätze

Übernachtungsplätze zu finden ist im Prinzip leicht, folgt man den Feldwegen, die von den Hauptstrassen wegführen. Diese sind zwar nicht unbefahren, die sehr wenigen, meist landwirtschaftlichen Fahrzeuge stören aber nicht. Im Sommer ist man allerdings mit zwei gravierenden Problemen konfrontiert. Das erste: tief verschlammte Wege nach Regenfällen. Das zweite: auf den ersten Blick in Frage kommende Wiesen sind stets mit meterhohem dichten Gras bewachsen, in dem Myriaden von riesigen, agressiven Bremsen und Mücken leben. Sobald das Auto steht, stürzen sich diese Biester nicht nur auf das Auto sondern ebenso gerne auf den müden Reisenden. Diesem bleibt dann nichts anderes übrig, als sich einen geeigneteren Platz zu suchen. Am sichersten vor blutsaugenden Ungeziefer scheinen die Ränder von Getreidefeldern oder Trockenwiesen zu sein. Besondere Vorsicht ist an Waldrändern geboten. Dort droht eine besondere Gefahr: Zecken! Im Altay zum Beispiel wird mit großen Hinweistafeln auf diese Gefahr hingewiesen. TIR-Parkplätze sind selten geworden. Gute Plätze sind mit Restaurant ('Kafe') und heißer Dusche ('Dus') ausgestattet. Im Laufe der Nacht werden diese Plätze aber gerammelt voll. Ein tiefer Schlaf ist bei der Lärmbelästigung schwer möglich.


Hotels

Die Preise für Doppelzimmer sind explodiert. Sie liegen meist bei 100 EUR oder weit darüber. Gute Erfahrungen haben wir mit Hotels der IBIS-Kette gemacht, die kleine aber saubere Zimmer zu 80 EUR angeboten haben (z.B. in Kasan oder Omsk).


Einkaufsmöglichkeiten

In allen größeren Orten findet man sehr gute Einkaufsmöglichkeiten. Selbst mitteleuropäische Großstädter können sich die riesigen Einkaufzentren, die am Rande jeder größeren russischen Stadt entstanden sind, nicht vorstellen! In den kleineren Orten wird nur das Elementare angeboten: Wasser, Brot, allgemeine Lebensmittel u.a.m. Die Preise in den Shopping Malls und Hypermärkten sind für unsere Verhältnisse sehr hoch, die Qualität von Obst und Gemüse zudem sehr schlecht.







Mongolei

Touristenvisa


Zum Besuch der Mongolei wird ein Touristenvisum benötigt, mit dem man sich 30 Tage im Land aufhalten kann. Es gilt 3 Monate ab dem Tag der Ausstellung. Visa mit längerer Aufenthaltsdauer sind gleichfalls erhältlich. Um Strafen bei der Ausreise zu vermeiden, ist es bei genehmigten Aufenthalten von mehr als 30 Tagen angeraten, sich innerhalb von 7 Tagen bei den zuständigen Stellen in Ulaan Baatar registrieren zu lassen. Österreicher müssen mit der Beantragung des Visums in Wien eine Einladung vorweisen. Mehr Infos hier.


Einreise mit dem Fahrzeug

Dazu ist auf der offiziellen Webseite des österreichischen Aussenamtes folgendes zu lesen:

Bitte beachten Sie, dass österreichische Staatsbürger in die Mongolei prinzipiell nur über den Flughafen Ulan Bator sowie an den jeweiligen Bahngrenzübergängen zwischen China bzw. Russland einreisen können. Die anderen Landgrenzübergänge (14 zu Russland und 5 zu China) sind nur für russische bzw. chinesische Staatsangehörige bestimmt.

Bei Einreise mit (sic!) dem Auto muss in der Regel eine Kaution hinterlegt werden, deren Höhe sich nach dem Wert des Fahrzeugs richtet.

Was das Aussenamt hier verbreitet, kann nur so interpretiert werden, dass Fahrten mit dem eigenen Fahrzeug von einzelreisenden Touristen in die Mongolei möglichst verhindert werden sollen. Hierfür spricht auch die Tatsache, daß Korrekturvorschläge seitens erfahrener Reisender geflissentlich ignoriert werden. Tatsächlich verhält es sich mit der temporären Einfuhr eines privaten Touristenfahrzeuges aber folgendermaßen:

Internationale Grenzübergänge in und aus der Mongolei, die von Touristen mit eigenem Fahrzeug benutzt werden können, sind: Taschanta/Tsagaanuur im NW (hier gibt es keine Eisenbahnstrecke!), Kyachta/Altanbulag im Norden, Borzya/Ereentsav im NO und Dzamin-Uud/Erenhot im Süden.

Die Behauptung, daß für das Fahrzeug (im Falle einer temporären Einfuhr) in der Regel eine Kaution hinterlegt werden muss, ist absoluter Unsinn. Seit unserer ersten Reise in die Mongolei 2004 wird ganz selbstverständlich von den Zollbehörden an den internationalen Grenzstationen, wie in Russland auch, eine temporäre Einfuhrbescheinigung für die Dauer der Gültigkeit des Visums kostenlos ausgestellt. Zur Sicherung der Identität des Fahrzeugs wird vom Zollbeamten noch ein Foto des Fahrzeuges gemacht. Bei der Ausreise wird im Zollcomputer die ordnungsgemäße Wiederausfuhr des Fahrzeuges vermerkt.


Grenzabfertigung

Ein- und Ausreiseformalitäten sind auf das Notwendigste beschränkt. Ist man erst einmal nach längerer Warterei in den umzäunten Zollhof eingelassen worden und hat 1 USD oder 40 Rubel für die 'Desinfektion' des Fahrzeugs bezahlt, geht es recht zügig voran: Ausfüllen von 2 Einreisekarten in Englisch, Passkontrolle und Einreisestempel, Fahrzeugregistrierung und Zollkontrolle des Fahrzeugs. Bei Ausfahrt aus dem Zollgelände werden 10 EUR fällig (Strassenbenutzungsgebühr!) Bei der Ausreise wird peinlichst genau geprüft, ob der Aufenthalt im Land die vorgeschriebenen 30 Tage nicht überschritten hat.


Strassen und Verkehr

Obwohl uns an der Grenze versichert wurde, daß außer der Straßenbenützungsgebühr in Höhe von 10 EUR keine weiteren Kosten bis Ulaan Baatar anfallen würden, bat man uns an vielen Mautstellen entlang der 2.900 km langen Strecke bis zur Hauptstadt freundlich zur Kasse. Insgesamt zahlten wir 13.000 Tugrik, also umgerechnet ca. 8 EUR.


Mautticket Mautticket Mautticket


Bei den Verkehrswegen in der Mongolei handelt es sich nach wie vor überwiegend um Fahrspuren oder Pisten. Einige wenige Fernverkehrsstrecken werden neu trassiert und asphaltiert. Die Fertigstellung der Verbindung Ölgiy-Altay-Bayanhongor-Ulaan Baatar dürfte sich noch etliche Jahre hinziehen. Der Neubau der Strecke von Ulaan Baatar über Saynschand zur chinesischen Grenze bei Erenhot ist schon gut fortgeschritten. Bis Saynschand waren im Sommer 2012 aber immerhin noch 177 Pistenkilometer zu bewältigen. Die Verbindung von Ulaan Baatar nach Kyachta ist seit Jahren asphaltiert. Wegen einer seit langem beschädigten Brücke zwischen Buutsagan und Bayanhongor auf der A0303 kann die südliche Verbindung von Altay über Arvayheer nach Ulaan Baatar nur dann befahren werden, wenn man bereit ist, eine tiefe Flußdurchfahrt zu riskieren. Für Mutige stehen Zugmaschinen bereit...

Sehr problematisch werden die Erdpisten bei oder nach Regenfällen. Sie verwandeln sich dann schnell in gefährlich glitschige Rutschpartien. Tiefe Schlammpassagen, Bachdurchfahrten und Querungen von Sümpfen sind dann an der Tagesordnung. Wegen der seit Wochen anhaltenden Regenfälle mußten wir aus Sicherheitsgründen die Fahrt von Saynschand nach Baruun-Urt (und weiter nach Choybalsan und Ereentsav) aufgeben.

Die Fahrweise der meisten mongolischen Autofahrer ist unbesonnen bis agressiv. Der Verkehr in Ulaan Baatar ist chaotisch bis brutal. Die miserablen Strassen in diesem unguten Großstadt-Moloch befördern diese Verhältnisse erst recht. Aber auch unterwegs auf dem Lande wird man seine blauen Wunder erleben. Die wenigen Polizisten können diesem Treiben keinen Einhalt bieten.


Tankstellen und Werkstätten

Es ist schon sehr beachtlich, in welch riesigem Umfang das Tankstellennetz in den Jahren seit unserem letzten Besuch 2004 ausgeweitet wurde. In praktisch jedem noch so kleinen Ort gibt es nun private, saubere und moderne Tankstellen, die neben Diesel auch 95 Oktan Benzin verkaufen. Die kritsche Versorgungslage vor ein, zwei Jahren scheint überwunden zu sein. Nirgendwo haben wir geschlossene Tankstellen gesehen. Die Preise differieren etwas. Am billigsten ist der Diesel in Ulaan Baatar mit umgerechnet 1,05 EUR. Je weiter man ins Landesinnere kommt, desto mehr steigen die Preise (bis umgerechnet etwa 1,20 EUR oder darüber).

In Ulaan Baatar gibt es einen Toyota-Importeur mit Ersatzteildepot und riesiger Werkstatt. Man findet ihn am westlichen Ortseingang im Industriegebiet südlich der Haupteinfahrtsstrasse.


Übernachtungsplätze

Die Nachtplatzsuche gestaltet sich in der Mongolei besonders leicht. Man kann eigentlich überall stehen bleiben, um die Nacht im Auto oder im Zelt zu verbringen. Zu vermeiden sind saftig grüne Wiesen (meist Sumpfwiesen) und Flußufer, denn dort sitzen die Mücken! Oft erhält man Besuch aus der Jurte am Horizont oder von besorgten Autofahrern, die eine Panne vermuten. Alles spielt sich sehr ruhig und freundlich ab.

Nur zwei Mal haben wir auf unserer Reise durch die Mongolei nicht in der Natur übernachtet, in Ölgiy und in Ulaan Baatar. Der Grund hierfür war der andauernde Regen und das Bedürfnis, eine heiße Dusche zu nehmen. Mehr zu unseren dortigen Unterkünften findet sich hier.


Einkaufsmöglichkeiten

Das Warenangebot in den neu entstandenen, unzähligen Supermärkten in Ulaan Baatar ist beachtlich. Die Preise der aus Russland, China und der EU, vor allem aus Deutschland und Polen importierten Lebensmittel sind hoch und ganz auf das wohlhabende einheimische Kaufpublikum ausgerichtet. Die Qualität des angebotenen Obstes und des Gemüses ist schlecht. Brot gibt es in grosser Auswahl, ebenso wie chinesische Schnellgerichte. Auch in den Aimag-Hauptstädten finden sich 'Supermarkets', deren Angebot eher als dürftig zu bezeichnen ist. Immerhin gibts es auch dort die 5 Liter 'Mineral'wasserflaschen, ohne die man in der Mongolei nicht auskommt. Die Entsorgung des Mülls ist ein echtes Problem. Es ist sehr schwierig, Abfallbehälter zu lokalisieren.




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