Touristenvisa
Zum Besuch der Mongolei wird ein Touristenvisum benötigt, mit dem man sich 30 Tage im Land aufhalten kann.
Es gilt 3 Monate ab dem Tag der Ausstellung. Visa mit längerer Aufenthaltsdauer sind gleichfalls erhältlich. Um
Strafen bei der Ausreise zu vermeiden, ist es bei genehmigten Aufenthalten von mehr als 30 Tagen angeraten, sich innerhalb von 7 Tagen bei den zuständigen Stellen
in Ulaan Baatar registrieren zu lassen. Österreicher müssen mit der Beantragung des Visums in Wien eine Einladung
vorweisen. Mehr Infos hier.
Einreise mit dem Fahrzeug
Dazu ist auf der offiziellen Webseite
des österreichischen Aussenamtes folgendes zu lesen:
Bitte beachten Sie, dass österreichische Staatsbürger in die Mongolei prinzipiell nur
über den Flughafen Ulan Bator sowie an den jeweiligen Bahngrenzübergängen zwischen
China bzw. Russland einreisen können. Die anderen Landgrenzübergänge
(14 zu Russland und 5 zu China) sind nur für russische bzw. chinesische Staatsangehörige bestimmt.
Bei Einreise mit (sic!) dem Auto muss in der Regel eine Kaution hinterlegt werden,
deren Höhe sich nach dem Wert des Fahrzeugs richtet.
Was das Aussenamt hier verbreitet, kann nur so interpretiert werden, dass Fahrten mit dem eigenen
Fahrzeug von einzelreisenden Touristen in die Mongolei möglichst verhindert werden sollen.
Hierfür spricht auch die Tatsache, daß Korrekturvorschläge
seitens erfahrener Reisender geflissentlich ignoriert werden. Tatsächlich verhält es sich mit der temporären Einfuhr eines privaten
Touristenfahrzeuges aber folgendermaßen:
Internationale Grenzübergänge in und aus der Mongolei, die von Touristen mit eigenem Fahrzeug benutzt werden können, sind:
Taschanta/Tsagaanuur im NW (hier gibt es keine Eisenbahnstrecke!), Kyachta/Altanbulag im Norden, Borzya/Ereentsav im NO
und Dzamin-Uud/Erenhot im Süden.
Die Behauptung, daß für das Fahrzeug (im Falle einer temporären Einfuhr) in der Regel eine Kaution hinterlegt werden muss,
ist absoluter Unsinn. Seit unserer ersten Reise in die Mongolei 2004 wird ganz selbstverständlich von den Zollbehörden
an den internationalen Grenzstationen, wie in Russland auch, eine temporäre Einfuhrbescheinigung für die Dauer der
Gültigkeit des Visums kostenlos ausgestellt. Zur Sicherung der Identität des Fahrzeugs wird vom Zollbeamten noch ein Foto des
Fahrzeuges gemacht. Bei der Ausreise wird im Zollcomputer die ordnungsgemäße Wiederausfuhr des Fahrzeuges vermerkt.
Grenzabfertigung
Ein- und Ausreiseformalitäten sind auf das Notwendigste beschränkt. Ist man erst einmal nach
längerer Warterei in den umzäunten Zollhof eingelassen worden und hat 1 USD oder 40 Rubel für die 'Desinfektion'
des Fahrzeugs bezahlt, geht es
recht zügig voran: Ausfüllen von 2 Einreisekarten in Englisch, Passkontrolle und Einreisestempel, Fahrzeugregistrierung
und Zollkontrolle des Fahrzeugs. Bei Ausfahrt aus dem Zollgelände werden 10 EUR fällig (Strassenbenutzungsgebühr!)
Bei der Ausreise wird peinlichst genau geprüft, ob der Aufenthalt im Land die vorgeschriebenen 30 Tage nicht überschritten hat.
Strassen und Verkehr
Obwohl uns an der Grenze versichert wurde, daß außer der Straßenbenützungsgebühr in Höhe von 10 EUR keine weiteren Kosten bis Ulaan Baatar
anfallen würden, bat man uns an vielen Mautstellen entlang der 2.900 km langen Strecke bis zur Hauptstadt freundlich zur Kasse.
Insgesamt zahlten wir 13.000 Tugrik, also umgerechnet ca. 8 EUR.
Bei den Verkehrswegen in der Mongolei handelt es sich nach wie vor überwiegend um Fahrspuren oder Pisten.
Einige wenige Fernverkehrsstrecken werden neu trassiert und asphaltiert. Die Fertigstellung der Verbindung
Ölgiy-Altay-Bayanhongor-Ulaan Baatar dürfte sich noch etliche Jahre hinziehen. Der Neubau der Strecke von Ulaan Baatar
über Saynschand zur chinesischen Grenze bei Erenhot ist schon gut fortgeschritten. Bis Saynschand waren im Sommer 2012
aber immerhin noch 177 Pistenkilometer zu bewältigen. Die Verbindung von Ulaan Baatar nach Kyachta ist seit Jahren
asphaltiert. Wegen einer seit langem beschädigten Brücke zwischen Buutsagan und Bayanhongor auf der A0303 kann die südliche Verbindung
von Altay über Arvayheer nach Ulaan Baatar nur dann befahren werden, wenn man bereit ist, eine tiefe Flußdurchfahrt
zu riskieren. Für Mutige stehen Zugmaschinen bereit...
Sehr problematisch werden die Erdpisten bei oder nach Regenfällen. Sie verwandeln sich dann schnell in gefährlich
glitschige Rutschpartien. Tiefe Schlammpassagen, Bachdurchfahrten und Querungen von Sümpfen sind dann an der Tagesordnung.
Wegen der seit Wochen anhaltenden Regenfälle mußten wir aus Sicherheitsgründen die Fahrt von Saynschand nach Baruun-Urt (und
weiter nach Choybalsan und Ereentsav) aufgeben.
Die Fahrweise der meisten mongolischen Autofahrer ist unbesonnen bis agressiv. Der Verkehr in Ulaan Baatar ist chaotisch bis brutal.
Die miserablen Strassen in diesem unguten Großstadt-Moloch befördern diese Verhältnisse erst recht. Aber auch
unterwegs auf dem Lande wird man seine blauen Wunder erleben. Die wenigen Polizisten können diesem Treiben keinen Einhalt bieten.
Tankstellen und Werkstätten
Es ist schon sehr beachtlich, in welch riesigem Umfang das Tankstellennetz in den Jahren seit unserem letzten Besuch
2004 ausgeweitet wurde. In praktisch jedem noch so kleinen Ort gibt es nun private, saubere und moderne Tankstellen,
die neben Diesel auch 95 Oktan Benzin verkaufen. Die kritsche Versorgungslage vor ein, zwei Jahren scheint
überwunden zu sein. Nirgendwo haben wir geschlossene Tankstellen gesehen. Die Preise differieren etwas.
Am billigsten ist der Diesel in Ulaan Baatar mit umgerechnet 1,05 EUR.
Je weiter man ins Landesinnere kommt, desto mehr steigen die Preise (bis umgerechnet etwa 1,20 EUR oder darüber).
In Ulaan Baatar gibt es einen Toyota-Importeur mit Ersatzteildepot und riesiger Werkstatt. Man findet ihn am
westlichen Ortseingang im Industriegebiet südlich der Haupteinfahrtsstrasse.
Übernachtungsplätze
Die Nachtplatzsuche gestaltet sich in der Mongolei besonders leicht. Man kann eigentlich überall stehen bleiben, um die
Nacht im Auto oder im Zelt zu verbringen. Zu vermeiden sind saftig grüne Wiesen (meist Sumpfwiesen) und Flußufer, denn dort
sitzen die Mücken! Oft erhält man Besuch aus der Jurte am Horizont oder von besorgten Autofahrern, die eine Panne
vermuten. Alles spielt sich sehr ruhig und freundlich ab.
Nur zwei Mal haben wir auf unserer Reise durch die Mongolei nicht in der Natur übernachtet, in Ölgiy und in Ulaan Baatar.
Der Grund hierfür war der andauernde Regen und das Bedürfnis, eine heiße Dusche zu nehmen. Mehr zu unseren dortigen Unterkünften findet sich
hier.
Einkaufsmöglichkeiten
Das Warenangebot in den neu entstandenen, unzähligen Supermärkten in Ulaan Baatar ist beachtlich. Die Preise der aus
Russland, China und der EU, vor allem aus Deutschland und Polen importierten Lebensmittel sind
hoch und ganz auf das wohlhabende einheimische Kaufpublikum ausgerichtet. Die Qualität des angebotenen Obstes
und des Gemüses ist schlecht. Brot gibt es in grosser Auswahl, ebenso wie chinesische Schnellgerichte.
Auch in den Aimag-Hauptstädten finden sich 'Supermarkets', deren Angebot eher als dürftig zu bezeichnen ist. Immerhin
gibts es auch dort die 5 Liter 'Mineral'wasserflaschen, ohne die man in der Mongolei nicht auskommt. Die
Entsorgung des Mülls ist ein echtes Problem. Es ist sehr schwierig, Abfallbehälter zu lokalisieren.