Grenze KZ-TM bei Garabogaz in den Weiten der kasachischen Steppe: Grenzkomplex bei Garabogaz


Grenzübergänge


Belarus - Russland - Kasachstan

Die Einreise nach Belarus bei Brest erwies sich als sehr angenehm: die Beamten waren freundlich, die gesamte Prozedur bereits nach 1 Stunde beendet, inklusive Wartezeiten in der Schlange. Die bekannte Zolldeklaration war auszufüllen und dem Zollbeamten die Wagentüren zu öffnen, für einen kurzen Blick ins Wageninnere.

Es war unnötig, eine Kfz-Versicherung abzuschließen, da BY auf der Grünen Versicherungskarte gültig geschrieben war. Was allerdings noch zu erledigen war: am Servicepoint der BELLTOLL-Autobahnmautgesellschaft die obligate Maut zu entrichten. Doch dazu mehr im Kapitel 'Strassen, Verkehr und Polizei'.

Die grosse Überraschung kam, als wir Belarus hinter Gomel in Richtung Russland verlassen wollten. Es gab keine Grenzstation mehr, keine weißrussische und keine russische! Einfach abgeschafft! 2 Kilometer nach dem Grenzübergang nur ein kleiner Checkpoint, der unsere Pässe mit Visum sehen wollte. Kein Einreisestempel in den Pass, keine Kontrolle der Zollerklärung!

Ganz ähnlich die Erledigung der Grenzformalitäten bei der Ausreise aus Russland nach Kasachstan: schnelle und freundliche Passabfertigung (Ausreisestempel) und Abgabe eines Laufzettels 10 km weiter an der Grenzbrücke. Keinerlei Zollkontrolle! Nach 15 Minuten waren wir in Kasachstan.

Was uns dort erwartete war nicht sehr schön, aber vorauszusehen: lange Schlangen von LKWs, die auf ihre Abfertigung warteten. Wir fuhren an der Schlange vorbei zum Schlagbaum und waren nach einer Stunde durch, nach Passkontrolle mit Einreisestempel, flüchtiger Kontrolle des Fahrzeugs, aber ohne spezielle Zollprozedur. Außerhalb des offiziellen Grenzbereichs mehrere Buden von Versicherungsgesellschaften, aber keine Wechselstube. Wir kauften eine Kfz-Versicherung für 14 Tage. Preis 53 EUR.



Turkmenistan

Mit sehr gemischten Gefühlen näherten wir uns der turkmenischen Grenze bei Garabogaz, hatten wir ja kein Visum für Turkmenistan im Pass. Vor dem kasachischen Grenzkomplex warteten lediglich 5 LKW und 4 PKW. Um 09:40 Uhr wurde das Tor geöffnet. Wir fuhren als dritte auf das Zollgelände. Die Zolldeklaration aus Belarus wurde anstandslos akzeptiert, der Einreisestempel erteilt. Sollten wir nicht nach Turkmenistan einreisen dürfen, könnten wir noch mal nach Kasachstan zurück (2 Einreisen!). Nach 25 Minuten liessen wir Kasachstan hinter uns!

Bis zur turkmenischen Grenzstation sind es 3 km auf übelster Schlammpiste. Wir werden zur Immigration-Abfertigung gerufen. Nach Vorlage des LOI, den wir von der turkmenischen Botschaft in Wien erhalten haben, genügt dem Beamten ein Blick in den Computer, um uns die gewünschten Transitvisa in den Pass zu kleben. Pro Visum wurden dann 50 USD plus Registrierungsgebühr in Höhe von 10 USD fällig, bar zu zahlen am Bankschalter im Grenzgebäude. Hierzu kamen noch weitere Kosten in Höhe von 106 USD (1 USD für Fahrzeugdesinfektion, 30 USD für Einreise und Transit, 35 USD für Treibstoffkostenausgleich, 35 USD für Kfz-Versicherung und 5 USD für Bank-Handling-Kosten). Gesamtkosten also an der Grenze: 226 USD. Beim Zoll sind 2 Formulare der Devisenerklärung (auf Englisch) auszufüllen, die beide einbehalten werden. Abschließend eine kurze Kontrolle des Fahrzeugs. Die schwere Transportkiste am Dach soll zur Begutachtung des Inhalts auf den Boden und da geöffnet werden. Ich weigere mich, dies zu tun und fordere den Zöllner auf, auf das Dach zu steigen und die Kiste dort oben zu öffnen. Was er dann auch tut. Insgesamt ist festzustellen, daß die Beamten auch diesmal, auf unserer 4. Fahrt durch Turkmenistan freundlich, absolut professionell und in keiner Weise schikanös arbeiten! Nach eineinhalb Stunden sind die Einreiseformalitäten beendet, eine durchaus akzeptable Zeitspanne!



Iran

Die Einreise in den Iran bei Bajgiran war absolut untypisch für das, was wir im Verlaufe dieser Reise noch erleben sollten. Zunächst einmal die Ausreise aus Turkmenistan. Dank einer zügigen und professionellen Abfertigung durch die turkmenischen Beamten konnten wir bereits nach 45 Minuten den Zollhof in Richtung Iran verlassen. Ebenso schnell und problemlos die Abfertigung auf iranischer Seite. Stempel in den Reisepass, lasche Zollkontrolle des Fahrzeugs, Stempel in das Carnet de Passages. Leider keine Bank im Grenzkomplex, daher Geldweschsel bei einem 'Händler' außerhalb. Auch hier dauerte die Abfertigung nur 45 Minuten! Kein Wort zu Dieselkarte, Nummernschild fürs Auto oder autorisierter iranischer Begleitperson. Keine Möglichkeit zum Abschluß einer Kfz-Versicherung. Wir fuhren also ohne.

Ganz anders die stressigen, nicht endenwollenden Aktionen bei der Ausreise aus dem Iran per Fähre in Bandar Abbas. Doch dazu in aller Ausführlichkeit im Kapitel 'Fähren'. Abgesehen von den Problemen mit dem Carnet, zeigte sich auch die Grenzpolizei im Hafen von Bandar Abbas nicht gerade professionell. Etwa 100 bis 150 Fährpassagiere warteten stundenlang auf den Ausreisestempel im Pass. Wir waren unter den ersten in der langen Schlange, der Grenzpolizist nahm zwar unsere Pässe entgegen, wollte sie jedoch erst nach gründlichster Untersuchung wieder hergeben. Bis uns der Kragen platzte und wir ihn eindringlich aufforderten, endlich den Ausreisestempel zu erteilen. Das tat er dann auch widerwillig. Keine Empfehlung für den Iran!

Was wir bei der Wiedereinreise in den Iran, mit der Fähre von Sharjah (UAE) kommend, erlebten, war noch unangenehmer: Als die Hormuz-12 anlegte kamen Grenzbeamte aufs Schiff, die unsere Pässe kassierten und damit verschwanden. Wir sollten ruhig an Land gehen und im Ankunftsgebäude auf unsere Pässe warten. Dort wimmelte es von Passagieren mit ihrem tonnenschweren Gepäck. Von den Grenzbeamten keine Spur. Doch dann näherte sich ein Ziviler und brachte uns zur Polizeistube am Rand der Halle. Der Mann hatte unsere Pässe bekommen und machte unzählige Kopien davon. Wir mußten Formulare ausfüllen, wie sie ganz offensichtlich nur Geheimdienste interessieren. Und da der Mann kein Wort Englisch sprach, unterhielt er sich lieber mit anderen Eindringlingen in seinem Office als dass er uns den Einreisestempel erteilt hätte. Als ich schließlich noch einen Fingerabdruck hergeben mußte, war mir dieser faule unfähige Typ bereits total verhasst. Zudem platzte noch ein Anruf herein, den ich entgegennehmen mußte. Ganz klar ein weiterer Geheimdienstler, der mir auf Englisch die gleichen Fragen stellte, die ich im Formular soeben beantwortet hatte. Dazu noch ein Gesprächslärm im Zimmer, der es mir unmöglich machte, den Mann am Telefon zu verstehen. So legte ich einfach auf. Nachdrücklich verlangte ich nun den Einreisestempel. Doch der Stempel war nicht aufzufinden. Dann endlich: der Stempel wurde gebracht, der Einreisestempel war im Pass und die Pässe der Hand des Polizisten entrissen. Schon stürmte der Zivile, der uns hierher brachte wieder auf uns zu und entführte uns in sein Büro. Jetzt war klar: das war wieder ein Geheimdienstler, mit den selben dummen Fragen. Wir zeigten ihm deutlich, was er von uns Touristen zu halten hätte und machten uns so schnell wie möglich aus dem Staub. Als nächstes stand auf dem Programm die Erledigung der Zollangelegenheiten (Carnet) und die Freigabe des Fahrzeugs durch die Hafenbehörde. Siehe hierzu Kapitel 'Fähren'.

Bei der Ausreise aus dem Iran in die Türkei bei Bazargan/Dogubayazit erlebten wir zwei blaue Wunder, der unangenehmen Art. Zuerst einmal die iranische Seite: Das Zollgelände in Bazargan ist riesig und unüberschaubar. Mehr oder weniger durch Zufall fanden wir den richtigen 'Kanal' ganz oben auf dem Grenzpass. Ein freundlicher, englisch sprechender Mensch winkte uns dorthin. Er gab sich als Zöllner aus und nahm unsere Pässe und das Carnet und verschwand im Inneren des Abfertigungsgebäudes. Ich immer hinter ihm her. Ausreisestempel in die Pässe waren kein Problem, der Stempel im Carnet aber schon. Die Hetze von einem Schalter zum anderen war undurchschaubar. Nur eines war klar zu vernehmen: ich solle die Nummerntafeln hier abgeben, die ich angeblich in Bandar Abbas bei der Einreise erhalten hätte. Das sei im Carnet vermerkt. Da ich aber keine hatte, konnte ich auch keine zurückgeben. Basta. Dann die Frage von unserem hilfreichen Zöllner, wieviel Diesel wir im Tank hätten. 70 Liter! Das sei dumm, denn nur 45 Liter seien abgabefrei ausführbar. Er verschwand und kam nach längerem Warten mit dem abgestempelten Carnet zurück. Damit war die Sache noch nicht ausgestanden. 50 USD seien fällig, die er beim Zoll wegen der 70 Liter Diesel für uns ausgelegt hätte. Nun wurde auch klar, daß es sich bei dem Kerl (kein ethnischer Iraner, eher ein Aseri) um einen Schlepper, nicht aber um einen Zöllner, handelte. Wir erkannten den Trick, zahlten aber doch, da der Mann uns den Kampf mit der Zollbürokratie bei der Abfertigung des Carnets ersparte. Doch dann kam der Hammer: er wollte noch einmal 10 USD 'für seine Dienste'! Nach kaum 30 Minuten waren so die iranischen Grenzprozeduren abgeschlossen. Was dann auf der türkischen Seite der Grenze auf uns zukam war der blanke Horror. Siehe dazu weiter unten den Bericht unter dem Titel 'Türkei'.




Vereinigte Arabische Emirate

Reist man mit dem Fahrzeug per Fähre aus dem Iran kommend in Sharjah (UAE) ein, sind neben der Immigration auch die Zollbehörden und die Hafenbehörde aufzusuchen. Hier nur ein kurzer Bericht zur Immigration: Wir erhielten sofort ein kostenloses Touristenvisum, gültig für 30 Tage. Bei der Ausreise in den Oman war eine Gebühr in Höhe von 35 Dirham bar zu entrichten. Carnet wurde nicht verlangt. Über die weiteren Aktivitäten Ein- und Ausfuhr des Fahrzeugs im Hafen von Sharjah betreffend, siehe das Kapitel 'Fähren'.




Oman

Die Einreise in den Oman bei Hafeet verlief problemlos und schnell. Wir erhielten ein 30 Tage gültiges Touristenvisum gegen eine Barzahlung von 20 OMR. Da wir noch kein Geld in dieser Währung hatten, wurde der Betrag per VISA card (ohne Unterschrift und ohne PIN) abgebucht. Der Zoll verlangte die Vorlage des Carnets und stempelte ab. Dauer der Grenzabfertigung: UAE-Seite 45 Minuten, Oman-Seite 25 Minuten.

Die Ausreise aus dem Oman erfolgte bei Khatmat Malalah nach Fujairah (UAE). Der große omanische Grenzkomplex ist praktisch unbesetzt. Dass wir keinen Ausreisestempel hatten, bemängelte der UAE-Grenzbeamte. Dass das Carnt nicht abgestempelt war, beunruhigte uns hingegen mehr. Wir mussten also zurück in den Oman, wo es uns dann doch gelang, jemanden aufzutreiben, der unseren Pass stempelte. Bei der Gelegenheit ließ ich mir auch gleich das Carnet stempeln. Was der Immigration-Beamte mit dem Ausreiseblatt anfangen sollte, wusste er jedoch nicht. Insgesamt dauerte der Grenzübergang nur 15 Minuten. Bei der Wiederausreise in Sharjah (auf dem Weg mit der Fähre in den Iran) warteten etwa 150 Menschen mit uns auf die Abfertigung. Wir wurden bevorzugt ohne irgendwelche Probleme abgefertigt.




Türkei

Nun zur Türkei. Die Ausreise aus dem Iran in Bazargan ging recht flott vonstatten, allerdings nur mit der Hilfe eines erst spät als sochen erkannten Schleppers. Bis wir dann in die Türkei einreisen durften, vergingen eineinhalb Stunden. Die Einfahrt in den türkischen Zollhof war versperrt, da die Abfertigung der dort geparkten 10 Fahrzeuge sich endlos hinzog. Als sich das Tor dann öffnete, winkte uns ein Ziviler auf einen günstig gelegenen Platz. Auch hier hatten wir nicht erkannt, daß wir es wieder mit einem Schlepper zu tun hatten. Erst beim Kauf der nötigen Visamarke (nur für Österreicher!) rückte er damit heraus, 50 USD für all seine Dienste zu verlangen.

Es gab an dieser Grenze nur zwei Aktionen: Registrierung des Fahrzeugs im Zollcomputer und Einreisevisum mit Einreisestempel. Zudem noch die Fahrzeugkontrolle durch den Zoll. Der Einreisestempel war relativ schnell im Pass. Dafür warteten wir eine weitere dreiviertel Stunde, bis sich endlich ein Zöllner herbei bequemte, um das Auto und dessen Inhalt zu kontrollieren. Das tat er dann aber auch perfekt: 'Auto ganz ausräumen!' Als wir dann die eine oder andere Kiste geöffnet hatten, gab er auf und wir räumten wieder alles ein. Eine weitere halbe Stunde standen wir in der Kälte herum, bis das Auto endlich im Computer registriert war. Die Annahme, wir könnten jetzt fahren, erwies sich als völlig falsch! Jetzt ging es erst richtig los. Wir fuhren zum Röntgen. Dazu mußte das Auto wieder KOMPLETT ausgeräumt werden. Was blieb uns anderes übrig, als dies zu tun. Doch der Röntgenmensch tobte. Da, wo wir unsere umfangreiche 'Bagage' abgestellt hatten, passte es diesem Idioten nicht. Also noch einmal einladen und 100 Meter weiter alles wieder ausladen! Das Fahrzeug wurde dann geröngt und wir durften alles wieder einladen. Damit war das Thema Kontrolle noch lange nicht beendet. Jetzt ging es zu der Hundeabteilung, einem großen dunklen Raum, indem 20 Spürhunde bellten. 'Alles ausladen'!. Nicht mit uns, wir hatten diese üblen Schikanen jetzt wirklich satt. Daß da nichts mehr ging, verstand man endlich und wir mußten nun in ein Büro, indem ein Akt über die gesamte Fahrzeugkontrolle angelegt wurde, inklusive Ergenbnis der Röntgenuntersuchung. Wieder dauerte es eine halbe Stunde bis es so weit war, daß ich unterschreiben sollte. Den inzwischen angebotenen Tee schlug ich deutlich aus, was den Herren doch etwas weh tat. Und schlimmer noch. Ich weigerte mich, das Papier in Türkisch zu unterschreiben. Ich verlangte eine Version in Deutsch oder Englisch. Das verstand man. Und tatsächlich: die wichtigsten Passagen wurden in den Google-Übersetzer eingegeben. Da konnte ich dann lesen, daß in unserem Fahrzeug 'keine verbotenen Waren' gefunden wurden. Also unterschrieb ich und verlangte eine Kopie des Schreibens, die ich auch erhielt. Beim Abschied schlug ich den mir angebotenen Handschlag demonstrativ aus. Wir konnten also fahren, nach mehr als drei Stunden Schikane. Der Schlepper erhielt zu guter Letzt noch 20 USD statt der verlangten 50 USD. Schließlich hatte er uns die Visamarke besorgt, war uns im übrigen aber ohne jede Hilfe.

Dass es auch anders geht, zeigte sich bei der Ausreise aus der Türkei an der unglaublich schäbigen Grenzstation vor Malko Tarnovo (Bulgarien), auf der E87 zwischen Kirklareli und Burgas. Es dauerte dort keine 5 Minuten, das Auto aus der Computerdatei zu löschen und den Pass abzustempeln. Diesen Grenzübergang hatten wir übrigens ganz bewußt gewählt, um das Chaos, verbunden mit stundenlangen Wartezeiten, an der Grenze Kapikule/Svilengrad zu vermeiden.




Bulgarien, Rumänien, Ungarn

Die Einreise nach Bulgarien vor Malko Tarnovo ging reibungslos vonstatten. Innerhalb von 5 Minuten, inklusive kurzer Fahrzeugkontrolle, waren wir abgefertigt.

Die Einreise nach Rumänien bei Ruse über die einspurige Donau-'Freundschaftbrücke' verzögerte sich etwas, weil es Computerprobleme gab.

Und schließlich war für uns Touristen die Einreise nach Ungarn eine Angelegenheit von Minuten, während Sattelzüge aus aller Herren Länder auf beiden Seiten der Grenze in mehreren Kilometer langen Kolonnen vermutlich schon seit Tagen auf ein Weiterkommen gewartet haben mußten.






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